"Balder" unterstützt bald Erzieher im Heilpädagogischen Zentrum "Don Bosco" in Wolmirstedt Therapiehund soll Selbstvertrauen stärken
Wolmirstedt l Im September beginnt "Balder" seine Ausbildung zum Therapiehund. Wenn er fertig ist, soll er die Erzieher im Heilpädagogischen Zentrum "Don Bosco" in Wolmirstedt bei ihrer Arbeit unterstützen. Schon jetzt hat der Rüde eine positive Wirkung auf die Kinder.
Der Name "Balder" stammt ursprünglich aus dem Altenglischen beziehungsweise Althochdeutschen und bedeutet unter anderem Held. Und genau das scheint er für die Kinder zu sein, die im Heilpädagogischen Zentrum "Don Bosco" in Wolmirstedt betreut werden.
"Er wird in spezielle Situationen gebracht. Und es wird geprüft, ob er ruhig bleibt."
Katharina Köpp, Erzieherin
Als "Balder" - ein Großer Schweizer Sennenhund - die Kinder am Donnerstag besuchte, leuchteten ihre Augen regelrecht. Einer nach dem anderen streichelte sein dunkles Fell und tätschelte ihm den Kopf. "Sie nennen ihn ihren großen Kuschelhund", sagt Katja Binkowski, Leiterin des Zentrums.
Zweimal pro Woche verbringt "Balder" bereits jetzt Zeit im Heilpädagogischen Zentrum. In einigen Monaten soll er zum festen Team von "Don Bosco" gehören - und zwar als Therapiehund. "Seit April wird er zum Besuchshund ausgebildet. Im September beginnt für ihn parallel auch die Ausbildung zum Therapie-Begleithund", sagt Katharina Köpp. Ihr gehört "Balder" nicht nur - sie arbeitet auch als Erzieherin in der Jugendwohngruppe des Heilpädagogischen Zentrums.
In den Besuchshund-Übungen wird das Wesen des einjährigen Rüden getestet und er wird an den Umgang mit vielen Menschen gewöhnt. "Er wird in spezielle Situationen gebracht, wo er bedrängt wird, wo er von lauten Geräuschen umgeben ist. Und es wird geprüft, ob er trotzdem ruhig und souverän bleibt", erklärt Katharina Köpp. Bisher habe sich der sanfte Riese "Balder" sehr gut geschlagen.
"Der Hund reagiert auf die innere Haltung der Kinder. Sie sollen lernen, wie sie auf ihn wirken."
Katja Binkowski, Leiterin "Don Bosco"
Für sechs Monate stehen ab September unter anderem auch Übungen mit Menschen im Rollstuhl, Patienten im Krankenbett und mit einzelnen Kindern auf dem Ausbildungsplan. "Er lernt dann zum Beispiel, Jugendliche zu wecken und ihnen die Decke vom Bett zu ziehen", erläutert "Balders" Besitzerin. Nur zusammen mit ihr als Begleitperson funktioniere "Balders" Ausbildung. "Der Hund muss sich bei mir rückversichern, bevor er etwas tut", erklärt Katharina Köpp. Das gebe dem Vierbeiner das Gefühl der Sicherheit, das er wiederum auf die Kinder übertrage.
Durch den Umgang mit dem Hund solle die Eigenwahrnehmung der verhaltensauffälligen Kinder und Jugendlichen geschult werden. "Der Hund reagiert auf die innere Haltung der Kinder. Sie sollen lernen, wie sie auf ihn wirken", erklärt Katja Binkowski. Das sensible Tier spüre auch, wenn es einem der Kinder nicht so gut gehe, ergänzt Katharina Köpp. "Dann geht er zu demjenigen hin und gibt ihm das Gefühl: ¿Du bist nicht allein\'." "Balder" sei dadurch ein "hilfreicher Kollege". "Als Lohn bekommt er jedes Mal, wenn er hier ist, fünf Hundeleckerlis", sagt die Erzieherin.
Weitere Informationen im Heilpädagogischen Zentrum unter Telefon (039201)700315