1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wolmirstedt
  6. >
  7. Neuer Radweg als Lückenschluss?

Verkehr Neuer Radweg als Lückenschluss?

Der Ortschaftsrat von Mose hat sich für die Errichtung eines Radweges in Richtung Farsleben ausgesprochen.

Von Christian Besecke 12.09.2020, 01:01

Mose/Farsleben l Schon einen Tag nach der Bekanntgabe des Beschlusses im Ortschaftsrat machte die Botschaft die Runde in der Ohrestadt wie auch im benachbarten Farsleben. „Wir haben endlich ausgesprochen, was uns schon lange Jahre bewegt“, sagt der Moser Ortsbürgermeister Marco Röhrmann (KWG Börde). Die spontanen Reaktionen darauf sind äußert positiv und ziehen sich durch das gesamte Parteienspektrum des Stadtrates in Wolmirstedt.

So zeigte sich der Stadtratsvorsitzende Heinz Maspfuhl (SPD) sehr angetan. „Mit der Errichtung dieses Radwegs würde sich ein Ringschluss um Wolmirstedt ergeben“, sagte er. „Daher würde ich die Umsetzung dieses Vorhabens begrüßen.“ Dem schließt sich auch Hans-Rüdiger Lautner (Die Linke) an. „Ich fahre selber öfter mit dem Rad“, erläutert er. „Wenn man einmal sieht, was seit dem Bau des Radweges von Glindenberg nach Wolmirstedt dort los ist, kann man erkennen, dass es wichtig ist, die Ortsteile auf diese Weise anzubinden.“ Somit würden einfach mehr Bürger auf den Drahtesel umsteigen.

Speziell in Farsleben wird die Idee besonders begrüßt. Das bestätigt der Kreistagsabgeordnete Mike Steffens (KWG Börde), der in dem Ort wohnt. „Der Beschluss aus Mose erhält von mir absolute Rückendeckung, weil er sinnvoll ist“, führt er aus. „Neben dem Ringschluss um die Stadt würde sich eine Verbindung der Elbe-Heide mit Colbitz ergeben.“ Das sei aus touristischen Gesichtpunkten absolut wünschenswert. Er macht aber auch auf die Vorteile für die Bürger aufmerksam. „Die Straße ist sehr stark befahren und durch die Teilfreigabe der benachbarten A 14 am Montag wird sich der Verkehr noch mehr erhöhen“, bringt er vor.

Farslebens stellvertretender Ortsbürgermeister, Mathias Knispel (AfD) begrüßt den Vorschlag. „Ich bin selber Radfahrer und kenne die Strecke genau. Die Anbindung wäre gut für die Menschen, die im Kaliwerk arbeiten und für ältere Bürger. Viele sind bei gutem Wetter mit den Rad unterwegs und die Strecke nach Mose ist bei dem Verkehr nicht ohne.“ Die erste positive Resonanz hat Marco Röhrmann schon überrascht. Es scheint, als würden die Moser offene Scheunentore einrennen.

„Wir dürfen aber nicht vergessen, dass es sich um eine Kreisstraße (K 1172, Anmerkung der Redaktion) handelt“, fügt Mike Steffens hinzu. „Also liegt ein Ausbau beim Landkreis.“ Allerdings könne die Stadt Wolmirstedt entsprechende Vorarbeiten leisten. Derzeit werde ohnehin ein Radwegekonzept erarbeitet. Außerdem ist die Ohrestadt Mitglied in der „Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundliche Kommune“. Steffens weist darauf hin, dass im 4. Quartal 2020, laut Mitteilung der Leiterin für Kreisplanung Annett Dippe, eine Bauamtsleiterkonferenz zum Radwegekonzept stattfinden soll. „Daran könnte ein Vertreter der Stadt teilnehmen und das Thema ansprechen“, empfiehlt er. Steffens hat übrigens schon im kürzlich abgehaltenen Bau- und Wirtschaftsausschuss von den Plänen der Moser berichtet.

Er kann auch schon entsprechenden Zahlen vorweisen. „Laut dem aktuellen Radwegekonzept des Landkreises Börde würde ein Kilometer bei der Errichtung 210.000 bis 300.000 Euro kosten“, erklärt er. „Wir reden in dem speziellen Fall von etwa zwei Kilometern, die allerdings erst einmal in das Konzept des Landkreises aufgenommen werden müssen.“

Die bereits von anderen Kommunalpolitikern geführte Argumentation für den Weg sei durchaus stichhaltig. ‚„Wir sprechen hier von enormer lokaler Bedeutung“, hebt er hervor. „Die Punkte wie die Gewährleistung der Nahmobilität im alltags- und freizeitrelevanten Radverkehr sowie die Verbesserung der touristischen Infrastruktur sind gegeben.“ Wichtig sei, dass der Stadtrat die Verwaltung mit einer entsprechenden Prüfung beauftrage, die zeitnah erfolgen sollte.