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Vorschlag Billigere Grundstücke für Feuerwehrleute

Die Barleber FDP-Fraktion möchte es Feuerwehrleuten möglich machen, Baugrundstücke von der Gemeinde günstiger zu erwerben.

Von Juliane Just 10.05.2019, 01:01

Barleben l 160 Euro pro Quadratmeter. Das ist das Mindestgebot für das neu entstehende Bauland im Baugebiet „Am lütgen Feld“, das in privater Hand ist. Dass die Grundstückspreise in Barleben seit Jahren explosiv steigen, ist bekannt. Doch nicht nur Neuansiedler finden kein Bauland, auch die Barleber ziehen weg. Darunter auch Feuerwehrleute, die im Ort gebraucht werden. Nun hat die FDP-Fraktion die Idee, Grundstücke für die Kameraden günstiger anzubieten.

„Die Feuerwehrleute sind ehrenamtlich tätig und schützen das Hab und Gut der Bürger“, sagt Patrick Säuberlich, Fraktionsvorsitzender der FDP. Man solle ihnen die Möglichkeit gewähren, in ihrem Ort sesshaft zu werden, ohne arm zu werden. „Wir brauchen eine intakte, leistungsfähige Feuerwehr“, sagt das Gemeinderatsmitglied, das ebenfalls in der Feuerwehr tätig ist.

Nun fordert die FDP-Fraktion die Gemeinde auf, eine Lösung zu erarbeiten. Ihre Idee: Grundstücke könnten von den Feuerwehrleuten billiger erworben werden. Doch wie das genau aussehen soll, hat der Fraktionsvorsitzende offen gelassen.

Warum sollen nur Einsatzkräfte von der Regelung profitieren? Es gibt zahlreiche andere Ehrenamtler. „Es ist natürlich schwierig, eine Personengruppe zu bevorzugen“, sagt Säuberlich. Eine Idee ist, die Regelung auf mehrere Gruppen von Engagierten zu erweitern. Einige Kommunen praktizieren dieses Vorgehen bereits. In der Gemeinde Berg (Bayern) wird soziales Engagement vor Ort berücksichtigt. So erhalten Mitglieder der Feuerwehr oder ehrenamtliche Trainer von Sportvereinen Zusatzpunkte.

Eine vertragliche Regelung, die einen Ehrenamtler für bestimmte Zeit bindet, ist laut Patrick Säuberlich unerlässlich. Sonst sei die Gefahr hoch, dass Personen sich nur kurzzeitig einem Ehrenamt widmen, um günstig Bauland zu erwerben. Mindestens ein Kamerad sei bereits verzogen, weil er kein bezahlbares Bauland in Barleben gefunden hat. Das bestätigt Lars Henning, Gruppenführer bei der Barleber Feuerwehr. „Wir brauchen jeden Mann“, sagt er. Er befürworte den Antrag der FDP-Fraktion.

Nun wird über den Vorschlag erstmals im Hauptausschuss in der kommenden Woche, 16. Mai 2019, beraten. Thomas Zaschke, Pressesprecher der Gemeinde, ließ auf Nachfrage verlauten, dass die Kommune derzeit keine Grundstücke in ihrem Besitz vorweisen könne.