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Kulturverein Werner Teige ist „Webers“ neuer Chef

Werner Teige ist der neue Vorsitzende des Kulturvereins “Webers Hof“. Er wurde auf der Mitgliederversammlung einstimmig gewählt.

Von Gudrun Billowie 05.04.2016, 01:01

Wolmirstedt l Der Vorstand von Webers Hof ist wieder komplett. Über ein Jahr lang hat es keinen Vorsitzenden gegeben, nun wurde Werner Teige einstimmig gewählt. Auf der Wunschliste der Weberaner stand der ehemalige Gymnasiallehrer schon länger, doch er brauchte Bedenkzeit. Jetzt aber war er bereit, die Verantwortung zu übernehmen.

„Ich habe lange überlegt, aber ich habe gesehen, dass der Vorstand und der Verein sehr engagiert weitergearbeitet haben“, sagte er und setzte nach, „jedes Mitglied von Webers Hof kann stolz auf diesen Verein sein. Schaut euch dieses Gebäude an. Für dessen Erhalt und das Leben darin arbeiten alle ehrenamtlich.“

Webers Hof ist ein alter Vierseitenhof inmitten der Wolmirstedter Ortschaft Farsleben, dessen Veranstaltungen auch überregional bekannt sind und Publikum locken.

Anfang des vergangenen Jahres war der Verein in Turbulenzen geraten. Die Stadt hatte Knall auf Fall den Vertrag über die Förderungen gekündigt. In Folge dieser Entwicklung legte der langjährige Vorsitzende Klaus Mewes sein Amt nieder. Somit war der Verein plötzlich „kopflos“ und steckte zudem in einem finanzielles Vakuum. „Das führte auch zu Überarbeitungen der Pläne der kulturellen Veranstaltungen und Bauvorhaben für das Folgejahr“, fasste Reinhard Mewes in seinem Rechenschaftsbericht zusammen. Trotzdem wurden die Veranstaltungen erfolgreich durchgeführt.

Inzwischen gibt es auch einen neuen Vertrag mit der Stadt. „Wir bekommen 4000 Euro Betriebskostenzuschuss“, gibt Reinhard Mewes bekannt, „das Geld wurde pünktlich überwiesen.“ Vorher gab es separate Mittel für Kinder-, Kultur- und Seniorenarbeit, die anschließend genauso aufgerechnet werden mussten. „Diese Variante mit dem Betriebskostenzuschuss macht die Sache angenehmer“, merkt Reinhard Mewes an.

Zum Kulturverein „Webers Hof“ gehören rund 70 Mitglieder. Etwa ein Drittel beteiligt sich aktiv an den Arbeiten. Dazu gehören neben der Veranstaltungsbetreuung auch die Unterhaltung und Instandhaltung am vereinseigenen Gebäude. Für notwendige Reparaturen kann zwar bei der Stadt finanzielle Unterstützung beantragt werden, aber die Zusage ist an die verfügbaren Haushaltsmittel gebunden. Bei akuten Schäden beispielsweise am Dach muss der Verein in Vorleistung gehen.

Das Vereinsleben gestaltet sich rege. Besonders der Mix aus „Blues in der Scheune“, „Rock auf der Tenne“ und „Farsleber Irische Nacht“ bringen gute bis sehr gute Besucherzahlen. „Mittlerweile bewerben sich Bands aus ganz Deutschland bei uns“, sagt Reinhard Mewes, „aber auch aus Schweden, Holland, England, den USA, Irland oder Australien erreichen uns Anfragen.“ Nicht jede kann berücksichtigt werden, der Verein muss stets prüfen, ob das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt und hat meist ein glückliches Händchen bewiesen.

Als Besuchermagneten haben sich auch die Veranstaltungen erwiesen, die unter die Brauchtumspflege fallen, wie die Grünkohlwanderungen im Januar oder die Familientage zu Christi Himmelfahrt, dem sogenannten Herrentag.

Kreativ arbeiten vor allem die Töpferinnen. Als traditionelles Handwerk hat sich das Brotbacken etabliert, das vor allem von Jutta und Günther Horstmann betrieben wird. Die Weberaner hoffen, dass sich weitere Interessenten finden, da die selbstgebackenen Produkte bei den Veranstaltungsbesuchern sehr gut ankommen. Großen Zulauf verzeichnet auch die Seniorenarbeit. Kaffeenachmittage und thematische Veranstaltungen finden großen Anklang.

Ziel des Vereins ist es, den weit über die Stadtgrenzen hinaus geltenden guten Ruf zu erhalten. Möglichst sollen auch wieder bezahlte Kräfte bei der Pflege des Hofes unterstützen. Die Arbeit wird seit dem Wegfall der Ein-Euro-Jobber ausschließlich ehrenamtlich geleistet. Weiteres Ziel ist die Gewinnung jüngerer Mitglieder.

Einen großen Dank richtet Reinhard Mewes an den Vorstand. Ralph Andrae habe sich neben seiner ausufernden beruflichen Tätigkeit um die Vereinsfinanzen gekümmert, Karin Teige um den Schriftverkehr und die einmal jährlich stattfindenden Wochenendfahrten. Andreas Osinsky, Marita Knackmuß, Hans-Peter Freimann, Rolf Knackmuß und Roland Günther erledigen ebenfalls sehr aktiv Aufgaben für den Verein. Deshalb bat Werner Teige diejenigen, die bisher noch nicht im erweiterten Vorstand mitgearbeitet haben, dies künftig zu tun. Sie sagten gern zu.