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Jubiläum Wie Liedermacher Gerhard Schöne zu einer Schule in Wolmirstedt kam

Die Schule in Wolmirstedts Samsweger Straße trägt den Namen des Liedermachers Gerhard Schöne. Wie sich das anfühlt, verriet er beim Jubiläumsfest.

Von Gudrun Billowie Aktualisiert: 25.09.2023, 11:46
30 Jahre Gerhard-Schöne-Schule: Am Ende des Jubiläumsprogramms tanzten alle gemeinsam, die  Schüler und Lehrer sowie Vertreter der Partnereinrichtungen. Gute Stimmung ist seit jeher Teil des Schulkonzepts, die Mädchen und Jungen sollen sich im Schulalltag sicher und wohl fühlen.
30 Jahre Gerhard-Schöne-Schule: Am Ende des Jubiläumsprogramms tanzten alle gemeinsam, die Schüler und Lehrer sowie Vertreter der Partnereinrichtungen. Gute Stimmung ist seit jeher Teil des Schulkonzepts, die Mädchen und Jungen sollen sich im Schulalltag sicher und wohl fühlen. Foto: Gudrun Billowie

Wolmirstedt - Gerhard Schönes Lieder haben viele Kinder beim Großwerden begleitet, für die Kinder der Förderschule in der Samsweger Straße gilt das besonders. Ihre Schule trägt den Namen des Liedermachers und deshalb kennen sie alle Songs, vom „Popellied“ über „Jule wäscht sich nie“ und natürlich „Wenn du glücklich bist, dann klatsche in die Hand“. Wie fühlt sich das an für Gerhard Schöne?

Der Liedermacher war der Ehrengast beim 30. Schulgeburtstag und strahlte mindestens so, wie die Jubilare. Er erlebte, dass seine Lieder nicht nur gesungen, sondern auch szenisch dargestellt werden. Dafür hatten die Mädchen und Jungen der Gerhard-Schöne-Schule lange geübt und waren stolz, dass so viele Geburtstagsgäste gekommen waren und Vertreter aus Politik, Wirtschaft, von Partnerschulen und Sponsoren dem bunten Programm zuschauten. „Diese Schule ist sehr lebendig“, konstatierte Gerhard Schöne, „das Engagement des Teams wärmt das Herz.“

Die Lieder von Gerhard Schöne kennen auch die Kinder der Kita „Storchennest“ und sangen beim Fest auf dem Schulhof eifrig mit.
Die Lieder von Gerhard Schöne kennen auch die Kinder der Kita „Storchennest“ und sangen beim Fest auf dem Schulhof eifrig mit.
Foto: Gudrun Billowie

Die Wolmirstedter Schule ist die einzige Schule in Deutschland, die seinen Namen trägt. Gerhard Schöne erinnert sich noch gut daran, wie die damalige Schulleiterin Waltraud Wolff anrief und dem Liedermacher von der geplanten Namensgebung erzählte. „Ich war sehr erstaunt“, blickt Gerhard Schöne zurück, „ich habe gesagt, ich bin doch noch gar nicht tot.“

Dass sehr lebendige Liedermacher hervorragende Namensgeber für eine Schule sein können, hat Waltraud Wolff schon damals als großen Vorteil gesehen. Gerhard Schöne konnte die Namensgebung persönlich mit seinen Liedern begleiten, bei jedem Jubiläumsfest wieder dabei sein.

In der Gerhard-Schöne-Schule lernen Kinder, die besondere Förderung benötigen. Manche sitzen im Rollstuhl, andere lernen nur sehr schwer lesen und schreiben. Jedes Kind bekommt die Unterstützung, die es braucht. Lerntempo und Anforderungen sind individuell angepasst. Ziel ist es, den Kindern den Weg so weit wie möglich in ein selbstbestimmtes Leben zu ebnen.

Fünf Leiterinnen prägten und prägen die Geschicke der Schule und alle freuen sich, den Namensgeber Gerhard-Schöne in ihrer Reihe zu begrüßen: Waltraud Wolff (v. l.) hat die Schule aus der Taufe gehoben. Als sie in den Bundestag gewählt wurde, folgte Angelika Auersch-Reif, anschließend Gudrun Matthey, dann Dagmar Lupu. Als sie vor Kurzem in den Ruhestand ging, übernahm Ines Winnig.
Fünf Leiterinnen prägten und prägen die Geschicke der Schule und alle freuen sich, den Namensgeber Gerhard-Schöne in ihrer Reihe zu begrüßen: Waltraud Wolff (v. l.) hat die Schule aus der Taufe gehoben. Als sie in den Bundestag gewählt wurde, folgte Angelika Auersch-Reif, anschließend Gudrun Matthey, dann Dagmar Lupu. Als sie vor Kurzem in den Ruhestand ging, übernahm Ines Winnig.
Foto: Gudrun Billowie

Wie das geht, weiß Lukas Gauer. Der ehemalige Schöne-Schüler ist inzwischen 25 Jahre alt und kehrt zu besonderen Anlässen immer wieder in die Schule zurück. „Die Zeit in der Gerhard-Schöne-Schule war superschön“, sagt er beim Geburtstagsfest. Besonders schätzt er, dass er mit vielen Praktika auf das Berufsleben vorbereitet wurde. Inzwischen arbeitet er in der Werkstatt des Bodelschwingh-Hauses und kümmert sich um das Recycling von Elektroschrott.

Von Beginn an kann sich die Schule außerdem auf einen starken Förderverein verlassen. „Wir haben in den vergangenen 30 Jahren 200 000 Euro Spendengelder eingeworben“, sagt der Vorsitzende Dr. Eckart Frey. Davon wurden unter anderem Wasserbetten gekauft, der Malzirkel, Klassenfahrten und Schulgeburtstage finanziert. Das Besondere aber ist die Verbindung mit der israelischen Behinderteneinrichtung Beit Uri, die der Althistoriker Eckart Frey ins Leben gerufen hat und bis heute betreut. Im nächsten Jahr wird wieder eine Delegation der Gerhard-Schöne-Schule nach Israel reisen.