Gesprächstermin mit Bahn und Landkreis zum Sachverhalt bleibt weiterhin offen Abbiegeverbot in Kastanienallee bleibt unverständlich
Zerbst l Das Linksabbiegeverbot von der Kastanienallee in die Friedensallee blieb in den vergangenen Ausschüssen beliebtes Thema. Im Haupt- und Finanzausschuss hakte Wilfried Bustro (CDU) und im Bau- und Stadtentwicklungssausschuss Claus-Jürgen Dietrich (Grüne) nach, wie es denn nun zu dieser Änderung der Verkehrsführung kommen konnte.
Bürgermeister Andreas Dittmann nahm die Nachfragen mittlerweile gelassen. Es waren nicht die ersten. Nochmal legte er dar, dass der Kommunikationsablauf sowohl innerhalb der Verwaltung als auch zwischen den beteiligten Behörden "nicht optimal lief". Das Risiko, dass Linksabbieger nicht rechtzeitig die Gleise räumen könnten, wenn ein Zug einfahren würde, wollte nieman in den Gremien in Abrede stellen. Zudem sind die einst in diesem Bereich montierten Kameras im Zuge der Bahnübergangerneuerung demontiert worden. Das Eisenbahnbundesamt bemängelte diese Kameralösung als nicht mehr rechtlich zulässig.
Claus-Jürgen Dietrich wunderte sich im Zuge dessen, dass das Linksabbiegen in die Gegenrichtung noch zulässig ist. "Warum das so ist, können wir nicht beantworten", pflichtete Dittmann dem Einwand bei. Diese und weitere Fragen will die Stadt im Zuge eines Gespräches mit der Bahn und der zuständigen Straßenverkehrsbehörde - also dem Landkreis Anhalt-Bitterfeld - erörtern. "Doch bislang haben wir von der Bahn noch keinen Vorschlag für einen Gesprächstermin erhalten", so Dittmann. Er hofft, dass man nicht wie bereits einmal nötig bis Berlin gehen müsse, um ein solches Gespräch zu erhalten.
Dass das Linksabbiegeverbot einen weiteren Nachteil hat, merkte Bauamtsleiter Bernd Köhler an. Nicht bedacht worden sei bei dieser verkehrsrechtlichen Anordnung, dass die Jeversche Straße in Richtung Fritz-Brandt-Straße für den Durchgangsverkehr für Lkw gesperrt ist. Zwar kann Lieferverkehr dort hindurchfahren, andere Lkw müssen jedoch den Umweg über die Bahnhofstraße, Friedrich-Naumann-Straße bis zur Kreuzung Alter Teich/B184 in Kauf nehmen.
Vor allem zwei Handlungsweisen der Autofahrer seien bislang zu beobachten. Zum einen werden die anliegenden Parkplätze eines Discounters als Wendeschleife genutzt. Oder - wenn die Verkehrslage günstig ist - das Linksabbiegeverbot ignoriert. "Auch wurde bereits festgestellt, dass manche Autofahrer über die Damaschkestraße ausweichen", teilte Dittmann mit.