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Arbeitseinsatz Bald wieder am Eichholzer Dorfteich feiern

Der Dorfteich in Eichholz soll auf Vordermann gebracht werden. In einer Aktion des neuen Heimatvereins wurde Hand angelegt.

Von Petra Wiese 14.09.2020, 01:01

Eichholz l Das trockene Schilf abzumähen, dass sollte der erste Schritt zur Wiederherstellung des Eichholzer Dorfteiches sein. Der Bauhof hätte wohl kaum die Kapazitäten gehabt, da boten die Eichholzer Eigenleistung an. In Abstimmung mit den zuständigen Behörden – Untere Wasserbehörde, Biosphäre und Stadt durfte das Vorhaben in Angriff genommen werden.

Der neue Heimatverein Landleben Eichholz – Leps – Kermen rief am Sonnabend zum Arbeitseinsatz auf. Und nicht nur die sieben Gründungsmitglieder des Vereins kamen. Mit 30 Mann konnte einiges geschafft werden. Langsam kämpfte man sich immer weiter zur Quelle des Teiches vor.

Die Ortsfeuerwehr war mit fünf Kameraden und Fahrzeug mit dabei. Und Bauer Gabriel unterstützte die Aktion mit Technik. Die Leute kamen auf dem Fahrrad mit Harke und Spaten geschultert, freute sich Ortsbürgermeisterin Anika Johannes, die gleichzeitig Landleben-Vorsitzende ist, über die Beteiligung. Und auch die Dorfjugend packte mit an.

Der Dorfteich, der hinter der Gastwirtschaft liegt, war zuletzt kaum mehr als Teich erkennbar. Das Schilf hatte alles überwuchert, im vorderen Bereich war es nur noch trocken. In der Dorfchronik habe sie vom „Hapittenfest“ gelesen, erzählte Anika Johannes. Das wurde immer am Teich gefeiert und gehörte zur Tradition im Dorf. Dass das immer sehr schön gewesen ist, bestätigte ein älterer Eichholzer. „Das war immer sehr gut besucht. Der Kneiper hat es ausgerichtet“, erzählte er.

Am Dorfteich stand früher auch der Pavillon, der jetzt auf der Kreuzung im Dorf steht. Auch eine Tischtennisplatte gab es am Teich. Die Ortsbürgermeisterin hat schon Vorstellungen, wie es bald wieder aussehen könnte. Die Reste eines alten Stalles wurden schon beseitigt, die Pflasterfläche vom Pavillon ist noch da – das Gelände hat Potential. Ein kleiner Holzsteg in den Teich mit Lichterketten und im Westen geht die Sonne über den Feldern unter.

Der nächste Schritt sind Bodenproben, die aus dem Teich entnommen werden müssen. Nach der Auswertung könnte dann das Ausbaggern erfolgen – als weitere Aktion des Heimatvereins. Die Bereitschaft der Bürger aus der Ortschaft ist offensichtlich da, sich einzubringen und mitzuwirken. „Ich mache mit, weil ich Heimatgefühle habe“, meinte Harald, der schätzt, dass das Hapittenfest etwa vor 15 Jahren noch gefeiert wurde.

Elisabeth Wesenberg war übers Wochenende vom Studium zu Hause und nahm die Harke zur Hand, „weil das eine schöne Sache ist. Da wir kein Rock auf der Koppel hatten, ist es schön, alle mal wieder anzutreffen.“ Auch Ortswehrleiter Sebastian Sandner stand voll dahinter. „Wir sind immer da, um zu helfen“, sagte er. Ist der Dorfteich wieder in Ordnung verbessere sich schließlich auch die Löschwassersituation.

Zum Einsatz kamen an dem Tag auch gleich die neuen Sitzbänke der Ortschaft. Als Ausklang gab es eine kleine Verköstigung für die fleißigen Helfer . Einige, die nicht helfen konnten, hatten Kuchen vorbei gebracht. Der ein oder andere sollte nach getaner Arbeit dann auch nach Hause gehen und über eine Mitgliedschaft im neuen Verein nachdenken.