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Ausbildung 800 Bewerber auf 350 Stellen

Endspurt für alle, die noch eine Ausbildung suchen. In Anhalt-Bitterfeld sind noch viele Plätze unbesetzt.

Von Katrin Wurm 15.07.2016, 06:00

Zerbst l „347 Ausbildungsstellen im Landkreis Anhalt-Bitterfeld sind derzeit unbesetzt“, sagt Marion Tuchel, Pressesprecherin der Agentur für Arbeit Dessau-Roßlau-Wittenberg. Blicke man über den Tellerrand, also auch in den Landkreis Wittenberg und die Doppelstadt Dessau-Roßlau, zähle man sogar knapp 900 freie Ausbildungsplätze. „Das sind aber trotzdem zehn Prozent Ausbildungsstellen weniger, als noch vor einem Jahr“, fügt Tuchel an. Insgesamt haben sich im Agenturbezirk 1670 Jugendliche als Bewerber um einen Ausbildungsplatz registrieren lassen. Im Landkreis Anhalt-Bitterfeld suchen noch 799 junge Menschen einen passenden Ausbildungsplatz.

Dabei gebe es auch in der Wahl der Ausbildungsberufe ein Ungleichgewicht, erklärt Marion Tuchel. Beliebte Berufe wie in der Verwaltung oder im Einzelhandel seien relativ rar. „In machen Berufsbranchen gibt es aber deutlich mehr freie Ausbildungsstellen, als es Bewerber gibt“, sagt sie weiter. In den Bereichen Tierwirtschaft, industrielle Glasherstellung und -verarbeitung, Drucktechnik und -weiterverarbeitung, Energietechnik, Aus- und Trockenbau und Gastronomie haben Bewerber im Landkreis gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz.

„Damit die Schüler nach der Ausbildung auch eine konkrete Vorstellung von dem Beruf haben, bieten die Berufsberater an den Schulen bereits ab der siebten Klasse die Berufsorientierung an. Darüber hinaus gibt es Veranstaltungen, wie Tag der Berufe oder die Ferientage in Unternehmen, damit die Jugendlichen auch mal einen Blick hinter die Kulissen werfen können“, beschreibt Tuchel die Möglichkeiten, die es für Schüler zur Berufsorientierung gibt. „Wenn sich Jugendliche nicht entscheiden können, was die richtige Ausbildung ist, ist eine Beratung beim Berufsberater lohnenswert. Denn dieser kennt die Rahmenbedingungen und die Voraussetzungen für die Ausbildung. Zusätzlich können die Jugendlichen auch im Berufsinformationszentrum Tests durchführen, um zu erfahren, welche Berufe für sie entsprechend der Interessenslage in Frage kommen. Immerhin gibt es über 350 verschiedene betriebliche Ausbildungsmöglichkeiten“, fügt sie an. Durch Praktika während der Schulzeit oder in den Ferien könnten zudem Berufswünsche gefestigt oder auch wieder verworfen werden. „Auch die Einstiegsqualifizierung, ein Langzeitpraktikum, dass die durch die Agentur für Arbeit gefördert wird, bietet Arbeitgeber und Jugendliche die Möglichkeit, sich gegenseitig auszutesten“, sagt Marion Tuchel. Wichtig sei, so die Presssprecherin der Arbeitsagentur, dass die Jugendlichen zu ihrem Traumjob auch immer noch eine Alternative haben.