Beim traditionellen Backofenfest in Garitz gewinnt Michael Kranz aus Zerbst den Dreikampf Backofencrew lässt nichts anbrennen
Viel mehr als Brot und Kuchen gehört zu einem zünftigen Backofenfest. Da geht es um Traditionspflege und Vereinsleben, da wird ein kultureller Höhepunkt organisiert, da werden Besucher aus nah und fern angelockt, und in Garitz stellen sich starke Kerle einem etwas anderen Dreikampf.
Garitz l Zwei Gang Brot, das sind mehr als 180 Laibe, Speckkuchen und Pizza - am Sonnabend gegen 17 Uhr war das letzte Blech zum Backen im Ofen. Verschnaufen für die Männer und Frauen am alten Garitzer Dorfbackofen. Einige von ihnen waren schon seit 3 Uhr morgens in Gange. Doch für die Mitglieder des Heimat- und Backofenvereins Garitz/Kleinleitzkau begann das traditionelle Backofenfest schon mit dem Aufbau des Festplatzes, dem Anheizen des Ofens am Donnerstag, dem Zutatensammeln der Kids und dem Vereinsbacken am Freitag. Eine Menge Arbeit steckt in einer solchen Veranstaltung. "Für uns dauert das Backofenfest von Dienstag bis Dienstag", so der Vereinsvorsitzende Wolfgang Grube. Doch zum Glück ist das Backofenfest längst eine feste Institution, die Aufgaben sind verteilt, die Teams eingespielt.
Raum und Zeit für Experimente gibt es kaum. Am Tag des Festes muss es flutschen. Beim Broteschieben seien vier, fünf Leute nötig, erklärt Alexander Reich, der die verantwortungsvolle Aufgabe direkt vor der heißen Klappe übernommen hat. Auch Marco Handrich, der Zerbster Bäcker, der den Teig für Garitz macht, gibt hier von Zeit zu Zeit Unterstützung. Ansonsten arbeiten Hellmar Hinze, der die Brote ritzt und befeuchtet oder Dieter Friedrich, der Reihenfolge und Ordnung unter Kontrolle hat, und die anderen Hand in Hand. "Wie am Fließband", beschreibt es Reich, wobei auch der Spaß nicht zu kurz kommt, viel gescherzt und gelacht wird.
Wolfgang Grube konnte sich über einen reibungslosen Ablauf freuen - und angebrannt ist in diesem Jahr auch nichts. Von dem gutbesuchten Nachmittagsprogramm mit den Tanzdarbietungen des Showvereins O\'Blue als Höhepunkt, der Blasmusik und den Kinderbelustigungen hat die Backofencrew weniger mitbekommen. Doch den Abend wollten die Männer und Frauen auch noch auf dem Festplatz bei der Tanzparty mit Tänzchentee verbringen. Durchhalten war angesagt, um am Sonntagmorgen wieder beim Aufräumen helfen zu können. "Die Ersten beim Aufbauen sind in der Regel auch wieder die Letzten beim Abbauen", hat Wolfgang Grube die Erfahrung gemacht. Er richtet seinen Dank an alle, die bei der Vorbereitung und Durchführung der Veranstaltung geholfen haben, angefangen bei den Vereinsmitgliedern, über die Feuerwehr und die Senioren, bis hin zu den Frauen, die Zwiebeln geschnitten haben. Nicht zu vergessen auch der Nachwuchs der Vereinsmitglieder, der eifrig mit angepackt hat.
Die Garitzer sehen sich als Vorreiter, die alte Tradition der Backofenfeste in der Region wieder aufleben lassen zu haben. Um das Fest ein wenig aufzupeppen und die Zeit zwischen Nachmittagsunterhaltung und Abendparty zu überbrücken, hat sich der Garitzer Dreikampf inzwischen auch schon zu einer Tradition entwickelt. Mutige Männer sind gefragt, sich in den Disziplinen Bierglasstemmen, Bierfassweitwurf und Bierglasschieben zu beweisen. Sieben Herren stellten sich der Herausforderung in diesem Jahr. Über den Siegespreis, ein Damenfahrrad, konnte sich Michael Kranz aus Zerbst freuen. Zweiter wurde Sven König, ebenfalls aus Zerbst. Der 3. Preis blieb in Garitz bei Helge Görtz.
Immer mittendrin im Trubel war der Ortsbürgermeister von Bornum, Mario Rudolf, anzutreffen. Sein Fazit zum Backofenfest: "Ein rundum schönes Wochenende. Die Resonanz war gut, die Stimmung super, wir können vollauf zufrieden sein."