Evangelische Landeskirche Anhalt möchte mit neuem Projekt nicht nur am kommenden Wochenende präsent sein Begegnungen im Container erleben ihre Premiere auf dem Sachsen-Anhalt-Tag
Drei 12 Meter lange, teils übereinander gestellte Schiffscontainer werden zum Sachsen-Anhalt-Tag neben der Dessauer St. Johanneskirche ein besonderer Blickfang sein. Unter dem Slogan "Anhalt kompakt" hat die Evangelische Landeskirche Anhalts einen "Begegnungs- und Informationsort" geschaffen.
Von Helmut Rohm
Dessau-Roßlau l Die Grundidee dazu stammt vom Architektenehepaar Anne Sommer und Dieter Bankert, die anlässlich des Anhalt-Jubiläums mehrere gestaltete Container durch das Land schicken wollten. Die Landeskirche hat vor etwa einem Jahr das damals nicht realisierte Projekt aufgegriffen und eine "kleinere Version" gestaltet.
Auf den geöffneten Türen sind großformatig die Namen der Kirchenkreise zu lesen: Ballenstedt, Bernburg, Dessau, Köthen und Zerbst. Im Inneren sind unter anderem Fotos der 214 Kirchen des Territoriums der Landeskirche zu sehen. Dialäufe schaffen eine reizvolle Tiefenwirkung.
Ein originaler hölzerner Taufstein aus dem 17. Jahrhundert aus der Kirche von Kerchau richtet den Fokus auf das Sakrament der Taufe. Gebündeltes Schwemmholz aus der Elbe ist Symbol für die Verbindung zum Kreuz und zum Taufstein - zum Leben.
In Gernrode befindet sich eines der ältesten "Heiligen Gräber" Deutschlands. Der Besucher der Containerinstallation kann durch ein großflächiges Rundbild die Faszination der Grabesstätte nacherleben, nachdem er hinter das aufgehängte Großfoto der Grabeskirche in Jerusalem tritt.
Bachsche und andere Musik wird erklingen. Eine Sonnenterrasse lädt ein zum Verweilen oder zum Musik hören. An der Rückwand des Containersystems ist eine Kletterwand geschaffen worden.
"Unser Projekt wird keine Eintagesaktion sein", so der Kirchenpräsident Joachim Liebig, und, "wir wollen damit zu den Menschen hinfahren, das ist uns wichtig". Ein Ziel ist zum Beispiel 2013 der deutsche Evangelische Kirchentag in Hamburg.
Aber die Landeskirche möchte mit ihren Containern auch zu anderen Anlässen präsent sein, dort, wo sich Menschen versammeln, wie etwa bei städtischen oder dörflichen Festlichkeiten. "Mobil, kompakt und flexibel", seien die dazugehörigen Schlagworte.
Es sei klar, so Joachim Liebig, dass damit Neuland betreten werde. "Wir sind gespannt, was passiert, wenn auf dem Sachen-Anhalt-Tag oder anderswo sich die Landeskirche Anhalts auf diese Art und Weise darstellt", macht der Kirchenpräsident neugierig.