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Bibliothek Ausleihe unter Corona-Bedingungen

Die Zerbster Bibliothek ist ab 11. Mai wieder geöffnet. Um die Rückgabe und Ausleihe zu ermöglichen, hat sich das Team etwas ausgedacht.

Von Daniela Apel 09.05.2020, 01:01

Zerbst l Die ersten Nutzer haben bereits ihre Bestellungen abgegeben. Ihre Bücherpakete liegen schon bereit in der Stadtbibliothek, die ab Montag nach Corona-bedingter Schließung nun wieder öffnet – wenn auch eingeschränkt. Aufgrund der baulichen Gegebenheiten und all der eng stehenden Regale können die Abstandsregeln hier im Klinkerbau in der Dessauer Straße nicht umgesetzt werden. Aus dem Grund hat sich Einrichtungsleiterin Martina Linke gemeinsam mit ihrem Team eine Alternative überlegt, um dennoch die Möglichkeit zu schaffen, dass Medien zurückgegeben und ausgeliehen werden können.

„Außer uns darf niemand ins Gebäude, deshalb erfolgt der Austausch im Eingangsbereich unter Einhaltung der Hygienevorschriften“, erläutert sie. Um das Aufeinandertreffen mehrerer Personen zu vermeiden, werden Termine vergeben, die sich an den ursprünglichen Öffnungszeiten orientieren und persönlich vereinbart werden. Dies kann telefonisch unter 03923/24 53 geschehen oder unter Angabe des Vor- und Zunamens sowie eines bevorzugten Termins auch mit einer E-Mail an stadtbibliothek@stadt-zerbst.de.

Nicht vergessen sollte man die Auflistung der Titel, die man gern ausleihen möchte. Alle Medien aus dem Bibliotheksbestand lassen sich über den Online-Katalog (erreichbar über die Internetseite der Stadtbibliothek) problemlos von zu Hause aus recherchieren. Wem dies nicht möglich ist, der kann sich mit seinen Themen- oder Autorenwünschen ebenfalls gern an die Bibliotheksmitarbeiter wenden. „Wir suchen dann was Passendes raus und stellen ein Angebot zusammen“, sagt Martina Linke.

Zum festgelegten Termin findet die persönliche Übergabe statt. Dazu sind die mitgebrachten Bücher zunächst in die „Rückgabe“-Kiste zu legen, bevor geklingelt wird. „Dann muss derjenige wieder vor die Eingangsstufen zurücktreten und wir kommen dann mit dem neuen Medienpaket raus“, demonstriert Martina Linke mit Handschuhen sowie einem Mund-Nasen-Schutz ausgestattet, wie sie die herausgesuchten Bücher in die „Ausleih“-Box legt. Erst wenn sie – oder eine ihrer Mitarbeiterinnen – wieder im Gebäude ist, darf der Nutzer seine neu ausgeliehenen Bücher dort herausnehmen. Dies klingt durchaus komplizierter, als es ist und kann vor allem vor Ort noch einmal direkt auf dem aufgestellten Ausdruck nachgelesen werden.

Auf einem weiteren Aushang wird darüber informiert, dass die Rücknahme der Medien ohne Gewähr geschieht. „Wir prüfen bei der Annahme zwar kurz, ob alles mitgebracht wurde, aber eine genaue Sichtprüfung auf Unvollständigkeit oder eventuelle Mängel können wir in dem Moment nicht vornehmen“, erläutert Martina Linke. Sollten Mängel festgestellt werden, wird der Nutzer kontaktiert.

Sämtliche zurückgegebene Medien kommen für vier Tage sozusagen in Quarantäne. „Es gibt ja Untersuchungen, wie lange Viren auf bestimmten Materialien überleben“, schildert Martina Linke. Auf Papier seien das 24 Stunden, auf Plastik bis zu drei Tage. Um auf Nummer sicher zu gehen, hat sich die Stadtbibliothek für den genannten Zeitraum von vier Tagen entschieden, der verstreichen muss, ehe die Bücher oder DVDs in die Regale einsortiert werden und für eine erneute Ausleihe zur Verfügung stehen.

Apropos, wie Martina Linke informiert, werden sämtliche Ausleihfristen ab dem 11. Mai noch einmal um vier Wochen verlängert. Auf diese Weise erhält jeder Nutzer ausreichend Zeit zur Rückgabe. „Die späteste Abgabefrist ist dann der 11. Juni“, bemerkt sie.

Gebühren für den Jahresbeitrag oder Ähnliches können übrigens wie gewohnt beglichen werden beziehungsweise ist auch hier eine individuelle Absprache möglich.