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Breitband Schnelles Internet kommt 2018

Fast zwei Jahre hat es gedauert, aber nun ist es da: Das Geld für den Breitbandausbau in Zerbst.

Von Arlette Krickau 21.12.2017, 00:01

Zerbst l Vielleicht hatte es sein Gutes, dass Bürgermeister Andreas Dittmann (SPD) vor Kurzem auf dem Handwerkertag noch monierte, dass der Breitbandausbau schon weiter sein könnte, wenn alle ein wenig mehr mitmachen würden. Denn es scheint Wirkung gezeigt zu haben: Der Breitbandausbau für die Einheitsgemeinde Zerbst kommt 2018.

„Damit beginnt eine neue Zeitrechnung“, witzelte der Bürgermeister am Mittwochnachmittag relativ gelöst. Denn da hatte er den Fördergeldbescheid für die Bundesmittel in der Tasche und alle Vertreter der beteiligten Firmen am Tisch, um die Verträge offiziell zu unterzeichnen.

Bis dahin war es ein langer Weg. Fast zwei Jahre hat es gedauert, um die Gesamtinvestition finanziert zu bekommen.

Diese beläuft sich immerhin auf die stolze Summe von 3.282.542 Euro. Davon entfallen 1.969.526 Euro auf die Landesförderung und 1.313.016 Euro auf die Bundesförderung. Es handelt sich hierbei um eine 100-prozentige Förderung der Maßnahme. Keine Selbstverständlichkeit, wie der Bürgermeister weiß, doch belegt Zerbst auch in einem Ranking der 100 ärmsten Kommunen im Land Sachsen-Anhalt immerhin Platz 94.

Zu den Fördermitteln werden die beteiligten Firmen noch rund 9,5 Millionen Euro investieren.

Der Breitbandausbau wurde in zwei Losen ausgeschrieben und vergeben: Los 1 ist der Ausbau der Kernstadt, den die Deutsche Telekom übernimmt. Los 2 ist der Ausbau der Ortsteile, die nicht im Regelausbau der Telekom liegen, den die Arbeitsgemeinschaft zwischen der MDDSL und Wittenberg Net übernehmen wird.

„Die drei Firmen werden hier ein Projekt stemmen, das fast Landkreisniveau hat“, sagte Fachplaner Rüdiger Kramer. Denn es werden dabei 194 Kilometer Tiefbautrasse gebaut, 305 Kilometer Glasfaserkabel verlegt, 191 Leerrohre gelegt und 144 Verteilerschränke aufgestellt.

Mit dem Ausbau soll jeder die Möglichkeit haben, einen Internetanschluss mit 50 MBit nutzen zu können. Oder mehr! Neben dem, dass endlich die Mittel da sind und die Arbeiten beginnen können, war das wohl die Nachricht, die die meisten aufhorchen ließ. Denn mittlerweile habe sich die Anschlusstechnologie weiterentwickelt und damit wären auch 100 Mbit möglich. „Wir werden durchgehend Glasfaserkabel verlegen und auch den Hausbesitzern anbieten, Glasfaseranschlüsse in den Häusern einzubauen, so dass in der Zukunft auch noch mehr drin sein könnte“, blickte Andreas Riedel, Geschäftsführer der MDDSL in die Zukunft. Die neuen Anschlüsse müssten die Hausinhaber selbst finanzieren.

Die Planungen sind schon gut fortgeschritten, so dass die Firmen im Sommer 2018 mit den Arbeiten beginnen und Ende 2018 beziehungsweise Frühjahr 2019 wollen sie fertig sein. Wenn einzelne Orte fertiggestellt sind, könnten diese aber natürlich eher ans Netz.

Wer sich schon näher über das schnelle Internet informieren möchte, der kann das bei der Gewerbefachausstellung im Mai tun. Dort werden alle drei Firmen einen Stand haben und sich den Fragen stellen und über Angebote informieren.