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Straßenbau Bund investiert in Bundesstraße 184 und den Radweg nach Dessau-Roßlau

Von Thomas Kirchner 19.04.2021, 09:33
Die Bundesstraße 184 soll zwischen Zerbst und dem Abzweig Moritz noch in diesem Jahr saniert werden. Rund 1,5 Millionen Euro sollen in das Bauvorhaben fließen.
Die Bundesstraße 184 soll zwischen Zerbst und dem Abzweig Moritz noch in diesem Jahr saniert werden. Rund 1,5 Millionen Euro sollen in das Bauvorhaben fließen. Foto: Thomas Kirchner

Zerbst

In das Netz der Bundes- und Landesstraßen von Sachsen-Anhalt sollen in diesem Jahr insgesamt rund 234 Millionen Euro investiert werden. Das geht aus einer Pressemitteilung des Verkehrsministeriums in Magdeburg hervor. Für Maßnahmen an Bundesstraßen seien knapp 157 Millionen und für das Landesstraßennetz mehr als 77 Millionen Euro vorgesehen.

In die Straßen und straßenbegleitenden Radwege der Einheitsgemeinde Zerbst fließt allerdings nur ein Bruchteil der Summe, nämlich nur etwas mehr als ein Prozent, wie Ministeriumssprecher Peter Mennicke auf Nachfrage mitteilt. Und dabei geht es weitestgehend um Erhaltungsmaßnahmen und Sanierung – auch in Zerbst.

Verkehrsminister Thomas Webel gibt Sanierung von Straßen Vorrang vor Neubau

„Die Erhaltung des bestehenden Straßennetzes muss Vorrang gegenüber Neubaumaßnahmen haben, erklärte Sachsen-Anhalts Verkehrsminister Thomas Webel (CDU) kürzlich. Damit werde die Mobilität im Land gesichert. Die Menschen und die Wirtschaft bräuchten leistungsfähige Straßen und Radwege. Neben mehr Verkehrssicherheit rücke auch die Verbesserung der Wohnqualität zunehmend in den Fokus der Straßenbauprogramme.

Im Zerbster Raum soll die Bundesstraße 184 auf dem Teilabschnitt zwischen dem Abzweig Moritz / Güterglück und Zerbst saniert werden. „Die Sanierung ist als Erhaltungsmaßnahme eingeordnet“, sagt Oliver Grafe, Regionalbereichsleiter Region Ost der Landesstraßenbaubehörde. Der Fokus liege auf der Tragschicht. „Diese wird abgefräst und im gesamten Abschnitt zwischen Zerbst und Moritz erneuert. Aber auch Binder- und Deckschicht werden in Augenschein genommen“, erläutert Grafe.

Sanierung der Bundesstraße soll im September beginnen

Jede Schicht hat ihre spezielle Aufgabe und liefert entsprechend ihrer Dicke und Lage ihren Anteil zur Tragfähigkeit der Gesamtbefestigung. Dabei sollen alle Schichten zu einem kompakten Baukörper verbunden sein. Die Asphaltdeckschicht ist dabei die oberste, besonders stark beanspruchte Schicht der Asphaltbefestigungen. Sie unterliegt den unmittelbaren Einwirkungen des Verkehrs und der Witterung.

„Die Baumaßnahme wird voraussichtlich im September beginnen und soll im Dezember abgeschlossen sein. Rund 1,5 Millionen Euro fließen in die Erhaltungsmaßnahme der B 184“, sagt Grafe. Momentan sei man außerdem noch dabei, Winterschäden zu erfassen und zu beseitigen.

Radweg nach Dessau-Roßlau soll auf 2,50 Meter verbreitert werden

Das zweite Investitionsvorhaben im Zerbster Raum betrifft den straßenbegleitenden Radweg zwischen Jütrichau und Rodleben. „Hier ist ein Neubau vorgesehen“, erklärt Grafe. Die Bauarbeiten sollen ebenfalls im September beginnen und abschnittsweise erfolgen. „Der Radweg hat derzeit eine Breite von zwei Metern und soll auf das Regelmaß von 2,50 Metern verbreitert werden“, so Grafe. Etwa 850.000 Euro sind laut Verkehrsministerium für den Neubau des Radweges vorgesehen. Insgesamt stünden knapp 20 Radwegprojekte an Bundes- und Landesstraßen im diesjährigen Bauprogramm.

„Weitere Baumaßnahmen, wenn wir die Beseitigung der Winterschäden mal außen vor lassen, sind im Zerbster Raum nicht geplant – zumindest nicht in diesem Jahr“, sagt der Regionalbereichsleiter. Wie es im kommenden Jahr weitergeht und ob es weitere Straßenbauvorhaben in Zerbst geben wird, könne er allerdings noch nicht sagen. „Hier sind die Vorbereitungen und Planungen noch in vollem Gange“, so Grafe.

Aber auch in der näheren Umgebung von Zerbst sind noch einige Baumaßnahmen geplant. So sollen unter anderem der Radweg zwischen Dessau und Aken, die Südanbindung der B 184 in Dessau, der Knoten B 184 / B 183 nahe Zörbig und die Landesstraße 51 Barby / Knoten zur B 246a saniert werden.

Weitere Sanierungen im Bereich des Landkreises Anhalt-Bitterfeld sind beispielsweise in Bitterfeld, Köthen, Jeßnitz, Brehna und Gröbzig geplant. Aber auch der Neubau der B 6n von Köthen bis zum Anschluss an die Autobahn 9 bei Thurland steht auf der Vorhabensliste.

Zerbst macht sich bei Sachsen-Anhalts Landesregierung für mehr straßenbegleitende Radwege stark

Auch an Landesstraßen sind etwa 90 Vorhaben zur Erhaltung sowie für den Um- und Ausbau geplant, davon 40 größere mit einem Kostenumfang von mehr als 500.000 Euro.

Was die straßenbegleitenden Radwege betrifft, so sind die Zerbster Stadträte der einhelligen Meinung, dass die Landesregierung hier mehr tun muss. Erst Ende März hat der Stadtrat dazu eine formelle Willensbekundung beschlossen. Das Votum fiel einstimmig aus. Das Papier soll den Druck auf die Landesregierung in Magdeburg verstärken.

In dem Schreiben machen die Stadträte darauf aufmerksam, dass die Stärkung des Radverkehrs, sowohl im Tourismus als auch im Alltagsbereich, auch bei der Umsetzung der Klimaziele innerhalb Deutschlands einen wachsenden Stellenwert einnimmt.

Insgesamt stehen knapp 20 Radwegprojekte in Sachsen-Anhalt an Bundes- und Landesstraßen im diesjährigen Bauprogramm.