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Coronavirus Krankenbesuche nur als Ausnahme

Für die Helioskliniken Burg und Vogelsang gelten Besucherstopps. Damit reagieren sie auf die steigenden Infektionszahlen im Landkreis.

Von Thomas Pusch 22.10.2020, 05:00

Burg l Mit einem sofortigen Besucherstopp hat Helios auf die verschärfte Corona-Situation im Jerichower Land reagiert. Das Besuchsverbot gilt sowohl in der Burger Helios-Klinik als auch im Fachklinikum Vogelsang. „Wir bitten unsere Patienten und deren Angehörige um Verständnis und aktive Mithilfe. Zum vorsorglichen Schutz unserer Patienten, ihrer Angehörigen und unserer Mitarbeiter sind vorläufig keine Besuche und Begleitungen von Patienten möglich“, begründet Michael Lange, Klinikgeschäftsführer der Helios Klinik Jerichower Land in einer Pressemitteilung die vorsorgliche Maßnahme. Kranke, die oft ein geschwächtes Immunsystem haben, oder Menschen mit Vorerkrankungen sind neben Älteren bei einer Infektion mit dem Coronavirus besonders gefährdet. „Die Sicherheit und die Gesundheit unserer Patienten und unserer Mitarbeiter hat in der aktuellen Situation höchste Priorität. Ich bitte deshalb alle Patienten, Angehörige, Begleitpersonen und Besucher um Verständnis. Letztendlich dienen all diese Maßnahmen nur dem Ziel, unserer Verantwortung als Gesundheitsversorger gerecht zu werden“, so Thomas Schröder, Klinikgeschäftsführer der Helios Fachklinik Vogelsang-Gommern, in derselben Mitteilung.

Ausnahmen sind allerdings möglich. Sie werden in erster Linie bei medizinischen und sozialen Gründen, bei Palliativpatienten, in der Geburtshilfe und auf der Kinderstation geprüft. Besuche sind nur nach vorherigem telefonischen Kontakt mit den entsprechenden Stationen möglich. Die Entscheidung, ob ein Besuch möglich ist, obliegt dem medizinischen Personal, muss aber unbedingt von diesem genehmigt und angemeldet sein.

„Bei erteilter Besuchserlaubnis erhalten Besucher einen Fragebogen zur Kontakterfassung und entsprechender Covid-19-Anamnese. Hierüber werden unter anderem mögliche Symptome und Kontakte zu covid-positiven Patienten abgefragt“, erklärte Pressesprecher Thomas-Martin Wachter auf Nachfrage der Volksstimme. Weitere Maßnahmen, etwa das Messen der Körpertemperatur, seien nicht vorgesehen.

Auch die Ausnahme erlaubt nur einen Besucher pro Patient. Er darf für maximal eine Stunde in der Zeit zwischen 15 und 17 Uhr ins Krankenhaus kommen. Das gilt nur für einen Besucher. Die Besuchszeit kann nicht aufgeteilt werden, etwa ein Ehepaar, das jeweils eine halbe Stunde bleibt.

Um mit seinen Liebsten dennoch in Kontakt zu bleiben, stehe stationären Patienten neben kostenfreier Telefonie auch kostenloses WLAN zur Verfügung. Zudem können Angehörige kleine Geschenke oder Grüße an der Rezeption der Klinik abgeben.

„Wir orientieren uns an der aktuellen Entwicklung des Infektionsgeschehens im Landkreis Jerichower Land“, erklärte Wachter. Eine Lockerung oder eine Rückkehr zur alten Regelung sei möglich, wenn die kritische Sieben-Tage-Inzidenz wieder rückläufig ist. Danach sieht es derzeit im Landkreis nicht aus.

Ein generelles Besuchsverbot erließ am Mittwoch ebenfalls die Lungenklinik Lostau. Grund dafür sei das aktuelle Infektionsgeschehen im Jerichower Land, vor allem in der Einheitsgemeinde Möckern, heißt es in einer Mitteilung. Diese Maßnahme sei mit dem Gesundheitsamt abgestimmt. Das Besuchsverbot zum Schutz der Patienten und Mitarbeiter gilt bis auf Weiteres. Besuche in begründeten Ausnahmefällen, beispielsweise bei Menschen in der letzten Lebensphase, sind nach vorheriger Absprache mit dem Klinikpersonal auch in der Lungenklinik der Pfeifferschen Stiftungen möglich. Sie ist eines der wenigen überregionalen Zentren für die Diagnostik und Therapie von Krankheiten der Atmungsorgane.