Peter Hoffmann, Herausgeber der Anthologie, kam am Donnerstag mit Begleitung nach Zerbst, um Texte zum Besten zu geben "Der Grüne Dackel" bellt in der Zerbster Stadtrandklause
Zerbst l Mit bedächtigen Gittarrenklängen wird die Lesung der Anthologie "Der Grüne Dackel" in der Stadtrandklause eingeläutet. Herausgeber Peter Hoffmann schaut strahlend in die gemütliche Runde. "Ich freue mich sehr, dass so viele Gäste hier erschienen sind", ruft er allen entgegen. Der Publizist aus Friedersdorf bei Bitterfeld gibt jedes Jahr eine Sammlung von Texten heraus. Dabei widmen sich die Autoren, im "Grünen Dackel" sind es ganze 40, immer einem anderen Thema.
Zum Thema Humor wurde Anfang 2012 aufgerufen und auch drei Zerbster steuerten Gedichte, Geschichten und sogar Illustrationen bei. Eine der Autoren aus Zerbst ist Uta Heinecke, Stadtführerin und Mitglied im Heimatverein Zerbst. Sie gibt zwei Kurzgeschichten, die direkt aus dem Leben gegriffen sind, zum Besten. Die witzige Story über ihre Freundin, die unbedingt abnehmen wollte, sorgt im Lokal für die ersten Lacher. Auch der zweite Zerbster, Gerd Diemunsch, erhält für seine oft sehr naturnahen Gedichte Beifall.
Peter Hoffmann selbst sieht man die Freude und den Stolz auf das erschienene Werk an diesem Tag besonders an. "Das Buch hat sich schon mehr als 300-mal verkauft. Das ist Rekord für unseren Verein!", betont er. Der Verein für Kultur und Lebenshilfe Bitterfeld veranstaltet seit Jahren regelmäßig Lesezirkel zu verschiedenen Themen. Peter Hoffmann ist dabei immer auf der Suche nach Schreibtalenten, die von ihrer Begabung meist noch nichts wissen. "Die jüngste Autorin ist jetzt 15 Jahre alt, eine echte Entdeckung", berichtet Hoffmann. Auch eine 93-jährige Autorin ist noch aktiv an den Veröffentlichungen beteiligt. "Ich bin einfach froh über die vielen talentierten Menschen, mit denen ich arbeiten darf", erklärt Hoffmann.
Er selbst liest auch ein paar Geschichten aus einem seiner eigenen Bücher vor. Es sind Dorfgeschichten, die zwar in Friedersdorf spielen, aber "auch in jedem anderen Ort spielen könnten", erläutert Hoffmann. Nach den ersten Geschichten geht es dann in die Kaffeepause, in der viel über die Ideen und einzelnen Lieblingsgeschichten der Anwesenden geplaudert wird.
Als erneut die Gitarre der mitgereisten Musiklehrerin und Autorin Ursula Frotscher erklingt, kehrt Ruhe im Lokal ein. "Ich schaue immer wieder gern auf dieses Buch, weil mir die Illustrationen so gut gefallen", leitet Hoffmann in die zweite Leserunde ein. Er verweist auf den dritten beteiligten Zerbster Rainer Frankowski. "Als ich seine Zeichnungen gesehen habe, wusste ich, das ist es!", lobt Hoffmann den Karikaturisten. Seine Aufgabe ist es nun, das Geheimnis um den "Grünen Dackel", dem das Buch seinen Titel verdankt, zu lüften. Frankowski liest die Geschichte einer alteingesessenen Tierärztin aus Bitterfeld, die zum Teil komische Episoden im Wartezimmer ihrer Praxis erlebte.
Der "Grüne Dackel" scheint seine Aufgabe auch in Zerbst erfüllt zu haben und so fährt Peter Hoffmann vorigen Donnerstag zufrieden mit seinen Begleitern zurück nach Friedersdorf. "Demnächst werden wir wieder dazu aufrufen, dass uns Menschen ihre Texte über ein bestimmtes Thema zuschicken, um eine neue Anthologie herauszubringen", lässt Hoffmann noch verlauten.