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Elbbrücke Tino Sorge für neue Bahnstrecke

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Tino Sorge macht sich für Reaktivierung der Elbbrücke Barby stark.

Von Thomas Linßner 12.08.2019, 07:00

Barby/Zerbst/Berlin l Sommer in Berlin. Auch der Bundestag macht Urlaub. „Das heißt aber nicht, dass die Abgeordneten alle am Strand liegen“, lächelt Tino Sorge, zu dessen Wahlkreis Barby gehört. In seinem Büro erinnert das Foto von der Barbyer Elbbrücke an eine Aufgabe, die Sorge nicht aus den Augen verlieren möchte: die Zukunft der Barbyer Elbbrücke.

Aktuell plant die Bundesregierung mit dem „Deutschlandtakt 2030“ Bahnverbindungen besser abzustimmen und Zugfahren verlässlicher zu gestalten. In diesen Plänen taucht auch die alte Bahnstrecke Barby-Güterglück wieder auf. Laut einem Gutachterentwurf zum Zielfahrplan soll eine Expressverbindung zwischen Schönebeck und Zerbst bei Barby über die Elbe führen. Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen und Allianz pro Schiene haben bereits die Aktivierung alter Bahnstrecken gefordert, darunter auch die Elbquerung bei Barby. Tino Sorge begrüßt das: „Über die Berücksichtigung dieser alten Strecke habe ich mich sehr gefreut. Ich fahre selbst häufig Bahn und der Zugverkehr würde von solchen Entlastungsstrecken durch Neuerschließung alter Linien profitieren und die Gemeinden entlang der Strecke wären wieder besser angebunden.“

Die Barbyer Elbbrücke ist nach der Stilllegung an die private Sire AG aus Sachsen verkauft worden. Ein Erhaltungs- und Nutzungskonzept sei aber an fehlenden Flächen auf der Strecke nach Wiesenburg gescheitert. „Ich weiß von den Eigentümern, dass sie momentan keine Pläne mit der Brücke haben und sie zu einem Rückkauf bereit wären. Für konkrete Hoffnungen ist es aber noch zu früh“, blickt der Bundestagsabgeordnete voraus.

Nach der Wiederwahl in den Deutschen Bundestag 2017 zog Tino Sorge mit seinem Büro von der Dorotheenstraße in die direkte Nachbarschaft des Reichstages. Im Paul-Löbe-Haus des Bundestages sind außer den Büros der Abgeordneten auch Räume für die Ausschusssitzungen.

Die neue Adresse habe viele Vorteile, erklärt Tino Sorge: „Die Wege zu den Terminen sind kürzer und Dank eines Systems aus Tunneln und Brücken auch wetterfest. Meine Mitarbeiter und ich sind noch näher dran am Geschehen und vom sechsten Stock haben wir auch einen guten Überblick. Das Foto der Elbbrücke Barby, das mir die Barbyer geschenkt haben, ist mit umgezogen und hängt direkt über meinem Schreibtisch.“

Als im Wahlkreis direkt gewählter Abgeordneter möchte er seine Region voran bringen: „So bietet etwa der kürzlich beschlossene Kohleausstieg eine große Chance für Sachsen-Anhalt, weil Fördergelder in Milliardenhöhe als Ausgleich für den Kohleabbau bereitstehen. Mein Ziel ist, diese Mittel in starke Unternehmen und Forschungseinrichtungen vor Ort zu geben, damit eine zukunftsorientierte Wirtschaft mit guten Arbeitsplätzen entstehen kann“, blickt Sorge in die Zukunft und wird konkreter: „Aktuell prangert man Inlandsflüge und den Autoverkehr als klimaschädlich an. Aber nur mit Verboten ist nichts erreicht.“ Man müsse den Menschen attraktive Optionen bieten.

In Großstädten sehe er immer mehr Elektroräder und E-Scooter, aber für Strecken auf dem Land sei das nicht praktikabel. „Hier müssen etwa die Bahnverbindungen optimiert werden, damit sie mehr genutzt werden können“, betont Sorge. Womit das Thema Bahnstrecke Schönebeck-Barby-Güterglück-Zerbst-Dessau wieder in den Fokus rückt.