1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Zerbst
  6. >
  7. Nord-Anwohnern stinkt es

Müllentsorgung Nord-Anwohnern stinkt es

Zerbster machten sich in einem Leserbrief Luft. Ihnen stinkt es gewaltig. An der Langen Straße und am Fischmarkt wachsen die Müllberge.

Von Thomas Kirchner 06.12.2017, 00:01

Zerbst l „Sich hier wohl zu fühlen, fällt zunehmend schwerer“, schreiben die umliegenden Mieter des Fischmarktes. „Der Müllhaufen neben dem ehemaligen Blumen-Pavillon liegt seit Ewigkeiten dort und wird immer größer. Er wird durchwühlt, alles breit gescharrt und neuer Unrat dazu geworfen“, ärgern sich die Menschen in der Umgebung. Und es ist nicht nur Sperrmüll, der dort abgelegt wird. Neben Sofas, Teppichen, Kleidung, Kinderwagen und Elektrogeräten wurde auch anderer Müll entsorgt. „Und das genau vor dem Eingang des Supermarktes“, schreiben die Anwohner. Man müsse sich ja schämen.

Nur zwei Tage später erreicht die Redaktion ein Anruf einer Leserin mit ähnlichem Inhalt. Der Müllplatz diesmal, nur wenige Meter vom ersten entfernt, an der Langen Straße Nummer 1. Auch hier bietet sich das gleiche Bild. Ein riesen Haufen alter Möbel und Müll. „Jeder kann doch schließlich seinen Sperrmüll kostenlos abholen lassen“, macht sie ihrem Ärger am Telefon Luft.

Der Müllberg am Fischmarkt ist inzwischen verschwunden, zumindest teilweise. Er wurde am Montag abgeholt.“ Hier lag ein Abholauftrag des Zerbster Ordnungsamtes vor“, so ein Mitarbeiter der Bitterfelder Kreiswerke auf Volksstimme Nachfrage.

„Für alles, was im öffentlichen Raum illegal an Müll und Unrat abgelegt wird, sind wir zuständig“, erläutert Kerstin Gudella, Leiterin der Ordnungsamtes im Zerbster Rathaus. Das sei bei dem Müllberg am ehemaligen Blumen-Pavillon am Fischmarkt der Fall. Hier sei durch die Ordnungsamtsmitarbeiter ein Verursacher ermittelt worden. Der muss jetzt mit einem Ordnungswidrigkeitsverfahren rechnen. „Hier haben wir dann die Entsorgung bei den Kreiswerken in Auftrag gegeben“, sagt die Odnungsamtschefin. Für den Müllberg an der Langen Straße Nummer 1 sei die Bau- und Wohnungsgesellschaft (BWZ) zuständig. „Hier muss die BWZ tätig werden“, erklärt Kerstin Gudella die Vorgehensweise.

„Der Müllplatz Lange Straße 1-5 ist schon des Öfteren durch unsachgemäße Ablagerung von Sperrmüll aufgefallen“, erklärt Daniela Kock, Geschäftsführerin der BWZ. Einerseits seien einige Mieter nicht bereit, den Sperrmüll anzumelden, andererseits musste man feststellen, dass es allerorts immer wieder zu illegaler Müllablagerung kommt.

„Es ist mittlerweile ein aussichtloser Kampf gegen Müllsünder“, sagt die Geschäftsführerin. Ständig seien die Hausmeister im Einsatz, um Unrat zu beseitigen. Auch dieser Berg sei inzwischen beseitigt. „Wenn auch die Elektrogeräte abgeholt wurden, beseitigen die Hausmeister den Rest.

„Mieterinformationen, persönlich sowie in unseren Mieterzeitschriften zeigen leider wenig Abhilfe“, beschreibt Kock die Situation und bringt es so auf den Punkt: „Unser Augenmerk liegt in der Sauberkeit unserer Quartiere. Hierzu sind wir jedoch auf die Mithilfe aller angewiesen“. Bei der Wohnungsgenossenschaft „Frohe Zukuft“ (AWG) sei das illegale Abladen von Sperrmüll und Unrat kein großes Thema. „Unsere Hausmeister kontrollieren das täglich“, erzählt Knuth Jacob, geschäftsführender Vorstand. Werden sie doch fündig, werde der Müll sofort beseitigt.