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Dietrich Franke würdigt Jubiläum / Fahnenmast auch sonst genutzt Fahne weht zu Anhalt-Geburtstag

Von Antje Rohm 09.02.2012, 04:23

Zerbst l "Was Anhalt hervorgebracht hat, ist für mich nach wie vor einmalig in Deutschland", findet Dietrich Franke, Oberkirchenrat i.R. und Zerbster Stadtrat. In seinem Garten weht pünktlich zum heutigen Anhalt-Geburtstag die passende Fahne.

Der 9. Februar 1212 gilt als der Gründungstag des eigenständigen Anhalts. Mit dem Tod Herzog Bernhards, Sohn Albrechts des Bären, gehen die Grafschaft Anhalt an seinen Sohn Heinrich und das Herzogtum Sachsen an seinen Sohn Albrecht. Heinrich (1170-1252) wird erster Graf von Anhalt und 1218 in den Fürstenstand erhoben. Als er stirbt, wird Anhalt erstmals geteilt - in Anhalt-Aschersleben, Anhalt-Köthen und Anhalt-Bernburg. "Die Askanier wirken bis 1422 in Sachsen, die Anhaltiner bis 1918 in Anhalt", so Dietrich Franke, ein profunder Kenner der Anhalt-Geschichte. Die Besucher der 47. Zerbster Kulturfesttage können sich davon auch in seinem Vortrag am 7. März um 18 Uhr im Vortragsraum der Kreissparkasse überzeugen.

Dass Dietrich Franke zum 800-jährigen Bestehen Anhalts auch ganz im Wortsinn "Flagge zeigt", hat noch eine besondere Bewandnis. "Die Anhaltische Landeskirche hatte eine Partnerkirche im schweizerischen Kanton Thurgau", erzählt er, der 1977 als damaliger Zerbster Kreis-oberpfarrer "zusammen mit OKR Schulz dorthin zu einer Vortragsreise eingeladen" ist. "Mir ist bei dieser Reise aufgefallen, wie schön, im Gegensatz zum damals in der DDR Üblichen, Fahnen sein können."

Die thurgauische Fahne ist eine erste, die er geschenkt bekommt. Als Frankes im September 1989 in die Siechenstraße umziehen, hält auch ein Fahnenmast in den dortigen Pfarrgarten Einzug, und folgt später auch in die Grüne Straße. Daran hängen die verschiedensten Fahnen.

"Wir haben sie uns von Reisen als Erinnerungen mitgebracht", erzählt der Zerbster. Im Besitz sind beispielsweise aber auch eine Fahne mit dem Familienwappen oder eine "des untergegangenen Landkreises Anhalt-Zerbst".

Für Dietrich Franke ist dies "eine ganz private Geschichte. Ich finde einfach, dass Fahnen etwas Belebendes für ein Grundstück haben". Eine Deutschland- oder eine Sportvereinsfahne, wie anderswo, werden sich bei ihm aber nicht finden.

Ganz strenge Regeln, welche Fahne wann hängt, gibt es nicht. Allerdings doch Winterfahnen wie die mallorquinische oder die dänische, weil sie schmal ist und so gut den Wind verträgt. Kommen die Kinder aus Bremen, wird passend geflaggt. Und zum Gartenfest kann es schon mal die alte Landkreis-Fahne sein ...

Nun also die Anhalt-Würdigung. Dietrich Franke: "Sie wird nicht durchgängig, aber dieses Jahr immer wieder und bestimmt am längsten hängen."