Beim Heimaträtsel teilten Leser ihre Erinnerungen an die Kinderzeit in Reuden Ferienlager am Waldrand als Liebesnest
Das Heimaträtsel-Bild mit dem Blick auf das ehemalige Ferienlager der Medizinischen Akademie Magdeburg in Reuden rief viele Erinnerungen wach.
Reuden l Zugegeben, in dieser Woche war es recht schwer, des Rätsels Lösung zu finden. Einige Anrufer vermuteten, dass ich hinter der Fachwerk-Villa im Bild die Nuthasche Siedlung versteckte - tatsächlich aber war es die Villa des ehemaligen Ferienlagers der Medizinischen Akademie Magdeburg am Reudener Waldrand.
Anneliese Neubach aus Reuden allerdings hatte das markante Gebäude direkt erkannt. "Meine Tochter hat im Ferienlager oft als Betreuerin gearbeitet, und man konnte prima ringsherum spazieren gehen", erzählte sie am Telefon.
Regina Gäbler aus Zerbst wusste ebenfalls sofort, um welches Gebäude es sich handeln musste. "Ich bin in einem Nebengebäude der Villa 1952 zur Welt gekommen, und als Kinder haben wir viel dort gespielt", wusste sie zu berichten.
Zu ihrer Geburt sei ihr Vater mit dem Fahrrad aus Dessau gekommen und habe dann auch noch per Rad im Schnee die Hebamme aus Lindau nach Reuden aus das Ferienlager-Gelände geholt. Als Kind habe sie auch mit ihrer Familie eine Weile dort gewohnt, bevor sie erst ins Dorf nach Reuden und späte nach Zerbst zog.
Von der Villa schwärmt sie: "Das Haus ist ja wirklich wunderschön saniert worden. Schade nur, dass die anderen Gebäude nicht ganz so schön aussehen und dass man gar nicht mehr auf das Gelände kommt." Mittlerweile befinden sich Villa und Nebengebäude in Privatbesitz und sind für die Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich.
Im Ferienlager die große Liebe gefunden
Neben der Hauptvilla habe es einst eine Gärtnerei, Gewächshäuser und einen Wasserturm auf dem Gelände des Ferienlagers gegeben. "In den Wohngebäuden neben der Villa hat unter anderem auch der Gärtner gewohnt", weiß Renate Gäbler. Viele Rhododendren habe es gegeben, die im Frühjahr und Sommer wunderbar blühten, sagt sie. Im hinteren Bereich des Lagers sei auch ein Spielplatz gewesen: "Der war wie eine Brücke gebaut und bei uns Kindern natürlich sehr beliebt."
Die richtige Lösung unseres Heimaträtsels wusste auch Andreas Indenbirken aus Zerbst. Er war selbst als Kind ein paar Mal zu Besuch im Ferienlager. "Da war ich noch ein kleiner Stift, ungefähr so wie die Kinder im Bild", sagt er. Später als Pionier und Lehrling sei er noch mehrere Male im Ferienlager gewesen.
Er kann sich noch an einige der Gebäude erinnern: "Auf der rechten Seite war immer Fahnenappell, dazu stand rechts ein Flachbau als Unterkunft für die Damen." Doppelstockbetten habe es in den Schlafräumen bei Mädchen und Jungen gegeben. Auch an ein Schwimmbecken mit Sprungbrett erinnert er sich.
Auf sein Leben hatte das ehemalige Ferienlager jedoch nachhaltigen Einfluss: "Ich habe dort meine heutige Ehefrau Maren kennengelernt, und wir sind mittlerweile seit 35 Jahren verheiratet." Zwei Kinder und zwei Enkel sind das Ergebnis dieser Liebe.
In dieser Woche hat Anneliese Neubach beim Heimaträtsel gewonnen. Sie kann sich ab Montag eine Sporttasche in der Redaktion an der Alten Brücke in Zerbst abholen.