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Kinder aus Brjansker Gebiet erholen sich auf dem Kinderbauernhof in Reuden Fleißige Helfer bei der Grünpflege

Von Petra Wiese 12.06.2015, 03:13

Vier Gruppen aus dem Brjansker Gebiet sollen sich auch in diesem Jahr wieder auf dem Kinderbauernhof in Reuden erholen. Die erste Gruppe konnte schon betreut werden. Zum Programm gehörte auch ein Arbeitseinsatz am Objekt.

Reuden/Anhalt l"Fußball spielen im Garten, die vielen Süßigkeiten, das viele Spielzeug", fallen dem zwölfjährigen Ilja ein bei der Frage, was ihm bei seinem Aufenthalt in Reuden am besten gefallen hat. Er und seine neugewonnenen Freunde aus der Gruppe, die der Verein "Hilfe für Tschernobylkinder in Brjansk" nach Deutschland geholt hat, wären gerne noch eine Weile geblieben. Zu schnell waren die zwei Wochen um.

"Die Leute sind sehr gastfreundlich. Die Dörfer sind sehr sauber, grün, es gibt viele Blumen", schwärmte Ina Radkina, die als Betreuerin für die Kinder mit war und sonst Ballettmeisterin an einer Tanzschule in Brjansk ist. Aber vor allem die gute Luft und das gesunde Essen werden alle vermissen.

Valentina Izkowa, die für den Verein in Brjansk Ansprechpartnerin ist und die Gruppen für Reuden zusammenstellt - diesmal mit fünf Kindern aus sozial schwachen Familien - erzählte von den Ausflügen nach Zerbst, Dessau, Grimme, den Spaziergängen im Ort, dem Radfahren und was sonst alles gemacht wurde.

Als Gegenleistung sozusagen hatten die Gäste am Tag vor der Abreise Gelegenheit, sich zu revangieren. Da wurde fleißig gearbeitet. Grünpflege vor dem Haus war angesagt. Da halfen alle mit, nahmen Hacke, Harke, Schere, Besen in die Hand.

Unterstützung bei der Aktion hatte Dr. Ljuba Schmidt, die Vereinsvorsitzende, bei einer Firma aus Radis gefunden. Bei der Anfrage von Frau Schmidt war es für den Familienbetrieb selbstverständlich zu helfen.

So übernahmen Siegmar Vierus und Sohn Marco den professionellen Hecken- und Strauchschnitt mit entsprechender Technik und erklärten sich spontan bereit, auch ein zweites oder drittes Mal zu kommen.

Beim Arbeitseinsatz fassten auch Dr. Schmidt und ihr Mann mit zu, und auch die zweite Vorsitzende des Vereins, Ute Birnbaum, war aus Dessau gekommen.

Dr. Ljuba Schmidt freut sich über jede Unterstützung. Alles, was der Verein macht, erfolgt über finanzielle und materielle Spenden.

"Leider ist die Spendenbereitschaft sehr zurückgegangen", bedauert Dr. Ljuba Schmidt. Tschernobyl scheint in Vergessenheit geraten zu sein. Aber noch heute leiden die Menschen in dem Gebiet unter den Folgen der nuklearen Katastrophe.

Im nächsten Monat, vom 16. bis 30. Juli, soll die nächste Gruppe aus dem Brjansker Gebiet kommen. Das werden Waisenkinder im Alter von neun bis 14 Jahre sein.

Dr. Ljuba Schmidt würde sich freuen, wenn sich Paten finden, die ein oder mehrere der Kinder für einen oder zwei Tage oder auch nur für einen Nachmittag aufnehmen, ein Verein die Gruppe einlädt, oder jemand Interesse hat, nach Reuden zu kommen, um mit den Kindern vor Ort etwas zu unternehmen.

Dr. Schmidt ist dankbar für jedes Angebot.