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Flüchtlinge Familie zieht in Alte Schule

Eine syrische Flüchtlingsfamilie ist nach Lindau gezogen. Der Kreis hat eine Wohnung angemietet.

Von Sebastian Siebert 07.07.2016, 06:00

Lindau l In die Lindauer Alten Schule ist eine Flüchtlingsfamilie eingezogen. Darüber informierte Evelyn Johannes, stellvertretende Bürgermeisterin, die Mitglieder des Sozialausschusses. „Wir haben in der vorigen Woche eine Zuweisung einer syrischen Familie mit sechs Personen in die Schulstraße 10, das ist die Alte Schule, bekommen“, sagte sie. „Dies hat keine Auswirkungen auf die Räume der Vereine, denn der Landkreis hat diese Räume nicht angemietet“, berichtete sie weiter.

In der Alten Schule nutzen einige Vereine die Räume als Domizil. Im oberen Geschoss befindet sich eine Wohnung. „Diese Wohnung war frei und wurde vom Kreis angemietet und genutzt“, erzählte sie weiter.

Die Unterbringung von Flüchtlingen in der Alten Schule ist ein Kompromiss. Im Oktober hatten sich bei einer Bürgerversammlung mehrere hundert Lindauer dafür ausgesprochen, dass die ehemalige Sekundarschule nicht als Unterkunft für Flüchtlinge genutzt werde. Diese liegt direkt neben der Grundschule in Lindau, teilt sich auch den dortigen Schulhof. Dagegen protestierten vor allem die Eltern.

Die Alte Schule hingegen befindet sich an einem anderem Ort in Lindau. Als der Zerbster Bürgermeister Andreas Dittmann (SPD) damals vorschlug, diese doch für die Unterbringung von Flüchtlingen zu nutzen, konnte auch der Landrat Uwe Schulze (CDU) dem zustimmen und auch die Lindauer willigten ein.

Seitdem hatte es in Lindau aber keine Zuweisungen gegeben. Die Unterkünfte, die dem Landkreis zur Verfügung standen, reichten meist aus. Seit diesem Jahr sind die Zuweisungen auch rückläufig.

Rund 530 Menschen waren bis Juni dem Landkreis zugewiesen worden. Im Mai waren es 33, im Juni weniger als 20.

Demnach leben in Anhalt-Bitterfeld derzeit 2106 Asylsuchende, von denen sich 1667 um Asyl bewerben oder geduldet sind und 439 bereits Asyl gewährt bekommen haben. Wie Bernhard Böddeker, zuständiger Dezernent für Sicherheit, Ordnung und Kommunales, erklärte, sind die meisten Flüchtlinge gemäß des Ziels des Landkreises dezentral in Wohnungen untergebracht.

Insgesamt sind das 1753 Personen.