Erfolgreiche Sonderausstellung zur "Freimaurerei in Anhalt" am Sonntag mit Finissage beendet Freimaurerloge

Von Helmut Rohm 29.01.2013, 01:18

Um die 1000 Besucher hatte die Sonderausstellung "230 Jahre Freimaurerei in Anhalt - 1783 bis 2013" im Museum der Stadt Zerbst. Mit einer Finissage ging die am 19. Oktober 2012 eröffnete Schau am Sonntagnachmittag zu Ende.

Zerbst l "Es war ein Thema, das viele sehr interessiert hat, das geheimnisvoll, mystisch, umwoben ist, das viele auch mit Fragen hergeführt hat. Unser Begleitprogramm mit Führungen, Vorträgen und einer Podiumsdiskussion war ebenfalls immer sehr gut besucht", freut sich Museumsleiterin Agnes-Almuth Griesbach in ihrem Resümee über ein "insgesamt sehr positives Ausstellungsergebnis". Sie erinnert unter anderem noch einmal an die Führung am ersten Weihnachtsfeiertag mit einer guten Resonanz oder an die letzte öffentliche Führung am 12. Januar, deren Teilnehmer auch die Gelegenheit hatten, das ehemalige Zerbster Logenhaus, die heutige Bartholomäischule an der Schloßfreiheit, zu besuchen.

In der vor allem wohl wetterbedingt kleinen Runde am Sonntagnachmittag war auch noch einmal Dr. Peter König zu Gast. Der Dessauer, selbst Freimaurer, hatte unter anderem in Zerbst über die Freimaurerei in Anhalt recherchiert und dabei gemeinsam mit Museumsleiterin Griesbach die Ausstellungsidee entwickelt.

Am zentralen Punkt der Ausstellung, dem nachempfundenen Meistertisch, tauchte er noch einmal ein wenig in diese anhaltische Freimaurer-Geschichte ein und gab ein paar Einblicke in die Rituale der sogenannten Tempelarbeit.

Darüber hinaus sprach er nochmals "den besonderen Dank an das Museum aus", an Agnes-Almuth Griesbach und ihren Vorgänger Heinz-Jürgen Friedrich, dankte für das Entgegenkommen und die Unterstützung, aus denen sich "ein fruchtbringendes Miteinander entwickelt hat, das einen Höhepunkt mit der Ausstellung fand".

"Allen Beteiligten von der Idee bis zur Organisation der vielen interessanten Veranstaltungen in der Zeit der Ausstellung ganz herzlich Danke zu sagen", ist auch Hans-Günther Fischer ein Anliegen. Der Vertreter der Großen National-Mutterloge "Zu den drei Weltkugeln" aus Berlin, die mit ihrer Weltkugel-Stiftung die Schirmherrschaft übernommen hatte, konnte am Sonntag nicht in Zerbst sein.

Gegenüber der Volksstimme nennt er die Exposition im Rückblick "alles in allem eine gelungene Veranstaltung, die bei den Bürgern im Gespräch bleiben wird".

Vor allem die Museumsleiterin habe es verstanden, mit gut sortierten Ausstellungsstücken aus dem Fundes des Museums, der ehemaligen Zerbster Loge und Leihgaben von Logen aus Berlin, Dessau, Bernburg und Köthen einen fachlich ausgezeichneten Einblick in die Geschichte und die "Geheimnisse" der Freimaurerei zu geben. Bis hin zur Tempeleinrichtung einer Loge konnten die Besucher sich umfassend informieren. Das Rahmenprogramm habe das Bild abgerundet.

"In Fortsetzung dieser Ausstellung möchte die Große National-Mutterloge ,Zu den drei Weltkugeln\' auch weiterhin Gespräche mit Freimaurern in Zerbst anbieten", sagt Hans-Günther Fischer. Dazu sei die Gründung eines Freimaurerischen Zirkels beziehungsweise Kränzchens sofort möglich.

"Falls es ein nachhaltiges Interesse für Freimaurerei in Zerbst gibt, steht auch einer erneuten Lichteinbringung (Wiedergründung) der Loge ,Friedrich zur Beständigkeit\' nach 80 Jahren Dunkelheit - geschlossen wurde sie 1933 - nichts im Wege", meint der Vertreter der Großen National-Mutterloge "Zu den drei Weltkugeln". Nach der Wende sei das in Bernburg, Dessau, Magdeburg, Halle und Köthen auch gelungen.

Die am 1783 gegründete Zerb- ster Loge "Friedrich zur Beständigkeit" war die erste in Anhalt. Als letzte entstand, ebenfalls in Zerbst, 1925 die Loge "Wolfgang zur Treue". Im Nationalsozialismus wurden alle Logen verboten.

Auf der historischen Druckerpresse konnten die Gäste der Finissage sich zur Erinnerung an die Ausstellung ein Logo der Zerbster Logen selbst drucken.