Geburt Je einen Hasen für Daniel und Emilia
Der Ortschaftsrat Moritz überreicht Neugeborenen Urkunden und Kuscheltiere.
Moritz l In den Zerbster Orten Moritz, Töppel und Schora nehmen Kinder einen ganz besonderen Stellenwert ein. Das betonte der Ortsbürgermeister Thomas Wenzel kürzlich. Auch wenn die kleinen Orte schon lange ihre Eigenständigkeit verloren haben, fühlen sich die Bürger dennoch als kleine Gemeinschaft. Neugeborene Kinder begrüßt der Ortschef seit einiger Zeit mit einer kleinen Urkunde und einem Plüschhasen. Bei der jüngsten Sitzung des Ortschaftsrates berichtete der Ortschef seinen Volksvertretern von seinem jüngsten Besuch der kleinsten Einwohner.
„Erfreulicherweise konnte ich auch über meinen Babybesuch bei den Schwestern Weigend aus Schora berichten, die im Februar und März jeweils Mutter wurden und von mir eine Urkunde sowie einen Hasen mit dem Namen des Babys und dem Ortswappen bekamen“, teilte er nach der Sitzung mit. Trotz der geringen finanziellen Mittel, die der Ortsrat jährlich von der Stadt bekommt, leiste sich der Ortschaftsrat den Luxus die Kinder mit einem kleinen Geschenk zu begrüßen. Die Geste soll dabei vor allem den Eltern zeigen, dass der Ortsteil kinderfreundlich ist und der nachwuchs gern gesehen ist.
Das zeigte sich erst kürzlich beim Kinderfest in Schora. Einmal im Jahr verwandelt sich der kleine Spielplatz am Ortsrand in ein kleines Festgebiet für die Kinder. Längst kommen dazu auch die ehemaligen Kinder, die heute bereits Familien gegründet haben und bringen ihren Nachwuchs mit. Auch wenn viele der jungen Leute nach der Schule weggezogen sind, um zu studieren oder eine Lehrstelle anzutreten, erinnern sie sich doch gern an ihre Heimat, freut es den Ortsbürgermeister besonders. Vielleicht, spekuliert er, kommen manche von den einstigen Kindern mit ihren Familien wieder nach Zerbst zurück.
Inzwischen kann die Wirtschaft sowie die öffentliche Hand wieder gut ausgebildete Fachkräfte gebrauchen. Inzwischen suchen die Unternehmen der Region ebenso nach Fachleuten. Irgendwann, meint er, müsse sich das auch in der Bevölkerungsstatistik des kleinen Ortes bemerkbar machen. Bis dahin werde er weiter jedes neu geborene Kind in den Orten begrüßen und ein Kuscheltier vorbei bringen, sagt er. Das sei zwar nur eine kleine Geste. Dennoch komme de Begrüßung bei den jungen Eltern gut an. Und später könnten die Kinder die Urkunden einmal stolz vorzeigen. Das verbinde sie für immer mit dem kleinen Zerbster Ortsteil, meint er.