Zahlreiche Besucher bewundern die 222 Tiere des Zerbster Geflügelzuchtvereins am Wochenende Geflügelschau Zerbst: So sehen Sieger aus
Faszination bei Kindern, Lob von Experten für Artenschutz, eine Menge Engagement und sportlicher Wettkampfgeist - all das vereint die Geflügelschau des Rassegeflügelzuchtvereins Zerbst und Umgebung 1881.
Zerbst l Leise im Hintergrund gackert es, ab und an ist ein lauteres Krähen zu hören, denn noch ist die Tür zum Ausstellungsraum der Rassegeflügelschau des Rassegeflügelzuchtvereins Zerbst und Umgebung 1881 geschlossen. Zur Eröffnung am Sonnabend ist der Vorraum im ehemaligen Ankuhner Festsaal gut gefüllt, auch der Tisch mit den heißbegehrten Auszeichnungen ist schon aufgebaut - auf ihm glänzen die Pokale um die Wette.
"Experten mahnen immer häufiger einen zunehmende Verarmung der Artenvielfalt an. Wir Kleintierzüchter wirken dieser Tendenz mit den vielen Arten, Rassen und Farbenschlägen unterschiedlichster Ausprägung entschieden entgegen", ergreift Hermann Stephan in seiner Eröffnungsrede das Wort. "Damit verwalten wir einen umfangreichen Genpool und schützen die wertvollen Erbanlagen", erklärt er den Zuhörern.
Schon heute gibt es eine Rote Liste von Haustieren, die vom Aussterben bedroht sind. Die unter Beobachtung gestandene Hühnerrasse Vorwerkhuhn konnte dank Kleintierzüchtern wie Hermann Stephan, der ebenfalls ein Herz für diese Rasse hat, von der Bedenklichkeitsliste gestrichen werden.
Aber eine Vereinsschau, die in Zerbst, dank vieler aktiver Mitglieder, noch ganz allein auf die Beine gestellt werden kann, ist natürlich auch in gewisser Hinsicht ein sportlicher Wettbewerb. Auch dieses Mal galt es, die schönsten Hühner, Tauben und Enten zu finden.
"Und welches Tier hat den Pokal des Landrates bekommen", fragte Ehrengast Landrat Uwe Schule interessiert bei einer Führung. Eine Warzenente - ein großes, stattliches schwarz/weißes Tier mit feurigem Augenband. Das gefällt dem vom Hahn geweckten Landrat. Er befürwortet die Kleintierzüchter sehr, nicht nur in Hinsicht auf die Artenerhaltung, auch in Hinsicht auf das Heranführen von Kindern an Tiere. "Hier wird den Kindern gezeigt, wie man respekt- und verantwortungsvoll mit Tieren umgeht."
Das Kinder begeistert von Hühnern, Puten und Co. sind, zeigte das Besucherbild. Am gesamten Wochenende war ein ständiges Kommen und Gehen von Besuchern bei der Geflügelschau zu beobachten - der Parkplatz stets gut gefüllt. Viele interessierte Besucher, die oft auch Kinder oder Enkelkinder dabei hatten, schlenderten durch die Ausstellungsreihen. Die Kinder oft mit einem Fingerzeig und offen staunendem Mund.
Dass eine Geflügelschau so gut besucht ist, wundert Bürgermeister Andreas Dittmann nicht. "Es gibt, glaube ich, keine Veranstaltung und keinen großen Umzug in unserer Stadt, wo der Rassegeflügelverein nicht dabei ist", lobt er in seinem Grußwort. "Für die Unterstützung, die ihr bei jeder Veranstaltung bietet, gilt es, auch mal Danke zu sagen." Doch scheint sich das Engagement für den Verein zu lohnen: viele Besucher zur Schau, zahlreiche Sponsoren, ob finanziell oder materiell und immer noch viele aktive Mitglieder.