Gehwegbau Alte Platten verschwinen für Pflaster
Im Herbst rücken in der Güterglücker Bahnhofstraße die Tiefbauer an. Die alten Gehwegplatten werden gegen modernes Pflaster ausgetauscht.
Güterglück | Seit 2011 ist der Gehwegbau in der Güterglücker Bahnhofstraße geplant. Allerdings verschob sich die Sanierung des Abschnitts zwischen der Dorfstraße und dem Ortsausgang in Richtung Zerbst immer wieder. Grund waren zunächst nicht bewilligte Fördermittel. Dann wich die Maßnahme zu Gunsten des Ausbaus der Straße zum Sportplatz. Nun allerdings soll das Vorhaben endlich umgesetzt werden.
Im September und Oktober soll die Realisierung erfolgen, wie Diana Sommer, zuständige Mitarbeiterin der Zerbster Bauverwaltung, auf der Informationsveranstaltung im Güterglücker Bürgerhaus mitteilte. Die Auftragsvergabe ist am 20. August im Ortschaftsrat vorgesehen. Dann kann das letzte, noch ausstehende Stück Fußweg endlich in Angriff genommen werden. „Leider kann der Landkreis nicht mitziehen“, bedauerte Diana Sommer mit Blick auf die Bahnhofstraße, bei der es sich um die Kreisstraße 1233 handelt.
Auf einer Länge von rund 200 Metern soll der noch mit DDR-Betonplatten befestigte Gehweg samt Bordanlage jetzt erneuert werden. Im Abschnitt gegenüber des Tiergeheges wird bis an die Grundstücke beziehungsweise Gebäude herangepflastert. Dahinter bleibt ein schmaler Grünstreifen dazwischen frei. Auch zur Fahrbahn wird dann ein Abstand von 50 Zentimetern eingehalten, wie Diana Sommer erläuterte. „Wir ziehen den Fußweg auf einer Breite von 1,50 Meter komplett durch“, bemerkte sie.
Das bisherige triste Grau der alten quadratischen Platten weicht herbstbunten Pflastersteinen. Die angepflasterten Zufahrten zu den anliegenden Grundstücken – diesbezüglich wird mit jedem Betroffenen individuell gesprochen – sollen einfarbig werden.
Mit der Maßnahme verbunden ist das Setzen eines weiteren Einlaufs für die Regenentwässerung und zwar dort, wo sich nach stärkenen Niederschlägen immer eine riesige Pfütze bildet. Unterdessen wird der bereits vorhandene Einlauf erneuert. Vorab soll es eine Kamerabefahrung durch die vorhandene Leitung geben.
Übrigens werden nicht nur im Bereich der Zufahrten Rundborde gesetzt, sondern ebenfalls am östlichen Ende des Gehweges. Durch die Absenkung sollen Radfahrer leichter auf den Weg hin zur Gartensparte „Gute Hoffnung“ gelangen, wie Diana Sommer darlegte.
Die Gesamtkosten für die Baumaßnahme bezifferte die Verwaltungsmitarbeiterin mit rund 74.300 Euro. Die Zahl basiert bereits auf dem Ausschreibungsergebnis und liegt über der ursprünglichen Kostenschätzung. Diese war allerdings Grundlage für die Beantragung von Mitteln aus der Dorferneuerung. 41.800 Euro Fördergelder hat das Amt für Landwirtschaften, Flurneuordnung und Forsten (ALFF) bereits genehmigt. Dass die Ausgaben für die Gehwegerneuerung höher ausfallen, „haben wir beim ALFF angezeigt“. Ob der Zuschuss entsprechend angehoben wird, bleibt jedoch abzuwarten, wie Diana Sommer ausführte.
Fakt ist, dass die Fördermittel je zur Hälfte auf den Anteil der Gemeinde und den der Bürger angerechnet werden. Da in Güterglück eine wiederkehrende Straßenausbaubeitragssatzung gilt, werden alle Grundstückseigentümer des Ortes finanziell an der Maßnahme beteiligt. Knapp 20.000 Euro sind demnach umzulegen. „Das sind ungefähr acht Cent pro Quadratmeter“, informierte Diana Sommer. Falls es weitere Fördergelder gebe, „könnte das noch einen Cent runtergehen“, bemerkte sie.
Die Beitragsbescheide werden frühestens 2020 verschickt – vorausgesetzt, die Straßenausbaubeiträge werden nicht doch abgeschafft. Im Moment allerdings ist die politische Diskussion in Sachsen-Anhalt um die Zwangsabgabe etwas eingeschlafen. Zuletzt waren bis auf die CDU alle Parteien dafür, keine Ausbaubeiträge mehr zu erheben.