Lindgren- und Stadtmauerschüler gestalten Frühlingskonzerte, Ankuhner gestatten Einblicke in Unterricht Grundschulen bereichern Kulturfesttage
An den Kulturfesttagen der Stadt Zerbst beteiligen sich traditionell auch die Grundschulen mit Angeboten. Konzerte und offene Türen lockten diesmal die Eltern und andere Interessenten.
Zerbst l Eine Premiere gab es am Donnerstagvormittag. Die Grundschule an der Stadtmauer hatte zum Frühlingskonzert in die Schulturnhalle geladen. Im Publikum waren neben einigen Eltern, Großeltern und anderen Gästen vor allem die Kinder aus den Kindertagesstätten "Zerbster Strolche", von der Heide und "Benjamin Blümchen".
"Heute könnt ihr euch anschauen, was in der Schule alles gemacht wird", wandte sich Schulleiterin Helgard Kuhrig an die Steppkes. Mit Percussion der Erst- und Zweitklässler, begleitet von Rainer Gräßler und Claudia Bruchmüller, begann das Programm. Eine Gruppe nach der anderen zeigte, wie sich Klassenmusizieren anhört.
Der Höhepunkt war dann die Aufführung der "Vogelhochzeit". Einstudiert von Chor und Theater-AG der Schule als Kooperationsprojekt mit der Musikschule. Hier kommen viele Faktoren zusammen. Neun Kinder sind es, die einmal wöchentlich mit der Pädagogischen Mitarbeiterin Christa Schneemann Theater spielen. Unterstützung dabei gibt Theaterpädagogin Isabelle Ertmann. Die Chorarbeit mit 18 Kindern leisten Sybille Heyer und Dagmar Richter. Seit Januar wurde intensiv geprobt.
Die Bühne in der Sporthalle verwandelte sich in eine bunte Wiese, auf der muntere Vöglein herumflatterten. Ein überaus farbenfrohes Bild, hübsch anzusehen. Dank Bürgerarbeit und Hausmeister konnten Kostüme und Kulisse gefertigt werden. Im Wechsel wurde die Geschichte erzählt und gesungen, wie die Vögel im Frühling zueinander finden und Hochzeit halten. Poch, poch - da schlüpften sogar die Jungen aus dem Ei. Die Kindergartenkinder staunten und hatten ihre Freude. Der Premiere am Vormittag folgte am Mittag sogleich eine nächste Aufführung. Hierzu konnten die Stadtmauerkinder die Mädchen und Jungen der Grundschule im Ankuhn begrüßen, die ja ab September dazugehören werden.
Im Ankuhn hatten in der 3. und 4. Stunde die Türen offen gestanden. In jeder Klasse waren vor allem Eltern anzutreffen, die sich anschauen wollten, wie ihre Kinder lernen. Die Muttis, Vatis, Omas und Opas wurden in die Gruppenarbeit mit einbezogen oder durften einfach nur zuschauen. Bei den Erstklässlern stand Deutsch im Stationsbetrieb auf dem Plan.
Die 2. Klasse arbeitete an ihrem Frühlingsprojekt weiter. Hier hatten die Kinder ihren Spaß, die Eltern an der Schnupperstrecke zu testen. Mit verbundenen Augen galt es, Frühlingsblumen am Geruch zu erkennen. Die Viertklässler arbeiteten mit Wahrscheinlichkeitsrechnung. Verschiedene Gruppen widmeten sich Aufgaben, "für die im Unterricht sonst kaum Zeit ist", so Cornelia Finke. Was alles in der Volksstimme steckt und was man damit machen kann, das versuchte die 3. Klasse herauszufinden. Die Eltern waren dankbar für die Einblicke in das Unterrichtsgeschehen.
Nicht Einblicke, sondern Augenblicke zum Genießen bescherte das Konzert der Astrid-Lindgren-Grundschule am Donnerstagnachmittag in der Stadthalle. Im Katharina-Saal reichten die Sitzplätze nicht aus, so zahlreich waren die Besucher. Das Konzert solle auch als Geschenk für die Muttis und Omas zum Frauentag gesehen werden, forderte die Schulleiterin Gerlinde Schulze die Gäste auf. Regie führten bei dem Programm die Chorleiterin der Schule Ann-Catrin Weimeister und Heike Bengner, die die Theater AG leitet. Doch nicht nur Chor und Schauspieler wirkten mit, alle Klassen hatten sich etwas eigenes unter dem Titel "Auge(N)Blick Mal" einfallen lassen, so dass alle 142 Kinder der Schule beteiligt waren.
Ein rundum gelungenes Programm war dabei herausgekommen. Zunächst war es Astrid Lindgren auf der Bühne, die die Kinder zu sich holte und ihre Fragen beantwortete. So erfuhren die Leute einiges über die schwedische Schriftstellerin, deren Namen die Schule trägt. Natürlich spielten ihre beliebten Kinderbuchfiguren, allen voran Pippi Langstrumpf, eine Rolle bei den Vorträgen. Da wurde gesungen, getanzt und gespielt. Ob Astrid-Lindgren-Rap oder Regenschirmtanz - es gab reichlich Applaus. Spiegeleule und Knallfrosch erzählten von der Liebe, und besonders beeindruckend kam eine Timm Thaler-Szene der Viertklässler herüber. Auch sportliche Einlagen kamen nicht zu kurz, und eine Zirkusvorstellung sorgte für Abwechslung. In eineinhalb Stunden zeigten die Lindgren-Schüler, was in ihrer Grundschule alles möglich ist.