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Seit dem 1. September ist der Wochenmarkt wieder im oberen Marktbereich beheimatet Händler bleiben skeptisch und die Kundschaft auch

Von Judith Kadow 04.09.2010, 04:17

Zerbst. Abwarten! So lautet das Fazit vieler regionaler Händler, die seit Donnerstag wieder auf dem oberen Teil des Marktes angesiedelt sind.

"Es ist deutlich schlechter geworden", sagt Angelika Starke von der gleichnamigen Fleischerei. Vor allem die Laufkundschaft bleibe weg. Kein Wunder, wenn es nach ihr geht. "Wir gehören da hin, wo die Geschäfte sind. Die fünf bis acht Hanseln hier machen doch keinen Markt aus." Zwar will Angelika Starke den Kompromiss, vorerst sechs Monate auf dem oberen Markt zu bleiben, einhalten. Doch: "Danach sitzen wir bestimmt wieder am Tisch". Zumal die Kundschaft, so Starke, den Händlern weiter den Rücken stärkt, auf die Alte Brücke zurück zu gehen. "Die Stadtväter sollen sich was einfallen lassen. Nochmal machen wir so etwas nicht mit."

Fehlende Laufkundschaft – diesen Punkt führte auch Christiane Müller an, die mit dem Verkaufstand von der Fleischerei Lindig gestern vor Ort war. "Man merkt‘s schon, dass weniger Leute kommen", lautet ihr Fazit der ersten beiden Markttage.

Und auch Gisela Kinnemann, bei der am Freitagvormittag die Schlange kein Ende nahm, konnte lediglich Stammkunden begrüßen. "Bis jetzt läuft es gut. Aber wir müssen abwarten, ob es so bleibt", sagte sie gestern, an ihrem Markt-Premierentag. "Wenn es so bleibt, wäre das schön. Aber Laufkundschaft gibt es hier bisher nur wenig."

Ebenfalls positiv begann der erste Markttag im oberen Bereich für Rosemarie Tell von der Teigwarenproduktion Stephan. "Bis jetzt geht es gut", sagte sie am späten Vormittag. "Aber das muss sich natürlich alles erst einmal einspielen." Fehlende Laufkundschaft fiel ihr weniger auf. "Wer kommen will, kommt auch." Auch wenn sie zuvor die Befürchtung hatte, dass die im Vergleich zur Alten Brücke wenigen Parkplätze ebenfalls ein Nachteil für den neuen Standort sein könnten. "Allerdings glaube ich schon, dass wir Kunden verlieren werden." Zum einen würden die Einnahmen der Kunden wegbrechen, die in der Mittagspause auf der Alten Brücke schnell am Stand Station gemacht haben und die Senioren, denen der Weg über die B 184 zu weit ist, bleiben weg.