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In Zerbst und seinem Umland erfolgt das Instandsetzen unbefestigter Verkehrsflächen Holprige Wege erhalten glattes Profil zurück

Von Daniela Apel 15.05.2013, 03:20

Im Zuge der alljährlichen Straßenunterhaltung findet derzeit eine Reparatur der unbefestigten Wege in Zerbst statt. Sobald diese abgefräst, profiliert und neu verdichtet sind, werden die wetterabhängigen Arbeiten im Umland fortgesetzt.

Zerbst l Konzentriert zieht Lars Bothe gestern Vormittag Am Krimmling mit einem modernen Schlepper langsam seine Bahnen. Der Mitarbeiter der Firma M R-Wegebau aus Gevensleben ist gerade mit dem Profilieren der mit Steinen durchsetzten sandigen Strecke beschäftigt.

Seit dem 2. Mai finden innerhalb von Zerbst im Zuge der Straßenunterhaltung notwendige Instandsetzungsarbeiten an den unbefestigen Wegen statt. Gut 20 sind auf der Karte leuchtend gelb markiert, die Lars Bothe zur Orientierung dient und denen er sich nun nach und nach widmet - darunter befindet sich ebenfalls wie angekündigt die kalkgeschotterte Große Wiese, über deren schlechten Zustand sich unlängst Anlieger beklagt hatten.

Inzwischen ist Lars Bothe beispielsweise im Spargelweg tätig gewesen. Auch im Brauereiweg war er bereits aktiv. Dieser wurde allerdings nur teilweise gemacht, informiert Bernd Köhler, dass hier für den Sommer eine gesonderte Maßnahme geplant sei.

"Vorm Rütteln kann es ruhig etwas feucht sein."

Lars Bothe

Ausgenommen von der derzeit laufenden Aktion ist der Große Wall im Ankuhn, wo Rollsplitt aufgebracht wurde, wie der Amtsleiter der städtischen Bauverwaltung erklärt. Er weist in dem Zusammenhang ebenfalls auf den Bereich Marktstraße/Kleiner Wall hin. Dort gibt es Probleme mit dem Wasserabfluss. Momentan ist ein Planungsbüro beauftragt, hier Lösungsvorschläge zu erarbeiten. "Vielleicht setzen wir einen Versickerungsschacht", nennt Bernd Köhler eine Möglichkeit. Auch ein kurzer Kanal hin zum Flutgraben könnte eine Option darstellen.

Unterdessen ist das Vorgehen an den Wegen, die jetzt dran sind, klar umrissen. Zunächst wird die Oberfläche abgefräst. Dazu muss es jedoch trocken sein, wie Lars Bothe erläutert. Einsetzender Regen sorgt für eine Unterbrechung. "Vorm Rütteln kann es allerdings ruhig etwas feucht sein", bemerkt er. Bevor die Strecke schließlich verdichtet wird, bekommt sie ein leicht schräges Dachprofil, damit das Wasser nicht auf dem Weg stehen bleibt und Pfützen bildet, sondern abfließt. "Wo nötig, wird außerdem Material eingebracht", schildert Bernd Köhler, wie tiefe Löcher mit Schotter verfüllt werden.

"Wo tiefe Löcher sind, wird Schotter eingebracht."

Bernd Köhler

Durchschnittlich drei bis vier Stunden dauere es, bis ein Weg wiederhergestellt sei, schätzt Lars Bothe. Abhängig ist dies natürlich neben dem Wetter von der Länge des Abschnitts, der instandzusetzen ist. Zwischendurch sieht er sich zudem mitunter mit Anwohnerfrust konfrontiert. So kommt auch Am Krimmling eine Frau auf ihn zu, um zu horchen, was genau er da mache. Sie erzählt ihm, wie der Weg in den vergangenen Jahrzehnten zunehmend in die Höhe wuchs mit dem Resultat, dass das Wasser bei starken Regengüssen in ihren Garten strömt. Ihrer Ansicht nach müsste das Material abgetragen und dann Schotter oder Splitt aufgebracht werden...

Zugleich berichtet sie von unvernünftigen Kraftfahrern, die die bei Trockenheit staubige Piste lang rasen. Solche Probleme hört Lars Bothe immer wieder, egal, ob er in Zerbst im Einsatz ist oder in Leipzig.

Zumal eine solche Reparatur eben nicht mit einem Ausbau gleichzusetzen ist. Die Wegesanierung ist nur eine vorübergehende, keine dauerhafte Lösung. So muss die Stadt jedes Jahr aufs Neue Gelder für die Unterhaltung der unbefestigten Verkehrsflächen im Haushalt einstellen. Mit 20 000 bis 25 000 Euro sind die aktuellen Instandsetzungen kalkuliert, die sich nicht auf die Kernstadt beschränken, wie Bernd Köhler ausführt.

"Sobald wir in Zerbst fertig sind, sind die Ortschaften dran", erklärt der Amtsleiter. Zu den Wegen, die im Umland in Angriff genommen werden, gehört unter anderem der unbefestigte Abschnitt des Mühlsdorfer Weges in Jütrichau, der immer wieder von tiefen Löchern geprägt ist.