Großübung Katastrophenalarm in Reuden-Süd
Feuerwehren, Rettungsdienst und DLRG proben regelmäßig den Ernstfall, vor allem aber das Zusammenspiel aller Beteiligten.
Zerbst/Reuden l Das Fachamt für Brand-, Katastrophenschutz und Rettungsdienst (BKR) des Landkreises Anhalt-Bitterfeld führte am Sonnabend mit den Fachdiensten im Katastrophenschutz einen gemeinsamen Ausbildungstag auf dem Gelände der Fläminger Entenspezialitäten in Reuden-Süd durch.
Unter der Leitung des stellvertretenden Kreisbrandmeisters Andreas Hafermalz wurde dieser Ausbildungstag seit Januar mit den Fachdienstleitern akribisch vorbereitet.
Dabei wurden fünf Schwerpunktstationen eingerichtet. Zum einen ging es darum, einen ABC-Einsatz zu simulieren. Weitere Schwerpunkte waren der Brandschutz und die Tierseuchenbekämpfung.
„Dabei soll gerade die Zusammenarbeit der verschiedenen Fachdienste, aus den Feuerwehren und Hilfsorganisationen sowohl an Land als auch auf dem Wasser, gefestigt werden“, betont Kreisbrandmeister Heiko Bergfeld.
Ein weiteres Szenario: An einem Teich werden Tierkadaver gefunden, wenig später auch Fässer mit unbekanntem Inhalt. Auch Personen wurden hier in Mitleidenschaft gezogen. Taucher der DLRG suchen den Teich nach möglichen weiteren Fässern ab. Währenddessen müssen die verletzten Personen versorgt werden.
Um die Verletzten der verschiedenen Szenarien versorgen zu können, wurde ein Behandlungsplatz 50 (BHP 50) eingerichtet. Ein Behandlungsplatz wird immer dann benötigt, wenn vor Ort weitere medizinische Maßnahmen notwendig sind, um die Transportstabilität von Patienten herzustellen, aber nicht ausreichend Rettungsmittel zur Verfügung stehen. Das ist beispielsweise bei einem Massenanfall von Verletzten oder bei Katastrophen der Fall.
Die 50 steht dabei für die Anzahl an Verletzten, die pro Stunde am Behandlungsplatz versorgt werden können.
Die Verletzten werden eingangs zu einem Sichtungszelt gebracht. „Hier werden sie von zwei Notärzten und zwei Sanitätern gesichtet und in entsprechende Kategorien eingeteilt“, erklärt Lars Kröber, Sachbearbeiter Katastrophenschutz beim Landkreis.
Grün stehe für leicht-, gelb für mittel- bis schwer- und rot für schwerstverletzte Personen. „In den Behandlungszelten der entsprechenden Kategorien werden die Verletzten dann erstversorgt und für den Transport in die Kliniken vorbereitet“, sagt Kröber.
Heiko Bergfeld dankte allen Beteiligten für ihren Einsatz und ihr Engagement. „Sie alle sind hier ehrenamtlich im Einsatz“, macht der Kreisbrandmeister deutlich.
Etwas mehr als 400 Kameraden vom DRK Kreisverband Köthen, DRK Kreisverband Bitterfeld-Zerbst/Anhalt, Malteser Hilfsdienst, Dienststelle Köthen, der Förderverein für Sanitätswesen, die DLRG Ortsgruppen Zerbst-Roßlau und Bitterfeld-Wolfen waren bei der Großübung im Einsatz.
Hinzu kamen etwa 30 Verletztendarsteller aus den Kinder- und Jugendfeuerwehren der Freiwilligen Ortswehren der Einheitsgemeinde Zerbst.
„Ein besonderer Dank geht an die Firmen Fläminger Entenspezialitäten und Duck-tec Brüterei GmbH für die unkomplizierte Bereitstellung des Firmengeländes“, betont Bergfeld.
Das Ziel das Zusammenspiel aller Hilfsorganisationen zu proben sei erreicht worden. „Sicher hat es auch Kleinigkeiten gegeben, die noch nicht optimal geklappt haben, genau aus diesem Grund führen wir solche Übungen durch“, zieht Bergfeld ein positives Resümee.