Tag des offenen Hofes bei Vrieswoud De Vries/Van Ginkel in Deetz Kees de Vries: "Die Leute sollen verstehen, was wir hier machen"
Eine Reihe von Agrarunternehmen beteiligte sich am Sonnabend am "Tag des offenen Hofes". Zu den Landwirtschaftsbetrieben gehörte auch Vrieswoud De Vries/Van Ginkel in Deetz, wo für Besucher einiges geboten wurde.
Deetz. Immer weniger Mitbürger kennen die landwirtschaftliche Praxis, Erzeugnisse und deren Bedeutung. Kinder und Jugendliche kennen den Bauernhof aus Büchern. Nur die ältere Generation weiß noch, was Landwirtschaft heißt. "Damit wir gesellschaftlich akzeptiert werden, können wir nur eines machen, nämlich zeigen, was wir machen", erklärte es Kees de Vries, der am Sonnabend in seinen Betrieb eingeladen hatte. "Die Leute sollen verstehen, was hier los ist, ehe es den Liter Milch im Laden zu kaufen gibt", machte er deutlich.
Seit es den Tag des offenen Hofes gibt, ist De Vries alle zwei Jahre dabei. Vor zwei Jahren waren es rund 400 Leute, die sich interessierten. Enttäuscht von den spärlichen Besucherzahlen zeigte sich der Landwirt in diesem Jahr. Dabei hatten er und sein Team sich wieder jede Menge einfallen lassen und bestes Wetter bestellt.
1300 Tiere hält der Betrieb, 1300 Hektar Land gehören dazu. Mais, Roggen, Weizen, Gerste, Hirse und Raps werden angebaut. Dazu kommt einiges Grünland. Die Kulturen stehen prächtig, kann der Bauer nicht klagen.
14 Angestellte gibt es in dem Betrieb, der in zwei Jahren 20-jähriges Jubiläum feiern kann. Vier Lehrlinge werden ausgebildet. Dieses und noch vieles mehr erfuhren die Gäste bei Vrieswoud am Sonnabend. Bei den Hofbesichtigungen führte der Rundgang in die Kuhställe. Die Milchviehhaltung wurde erklärt und auch wie die Melkanlage funktioniert.
Per Kremser ging es hinaus zu den Feldern. Da konnte live beobachtet werden, wie Grassilage gemacht wird. Trotz Besuchertages waren die Angestellten an dem Tag im Einsatz samt Technik, die dann eben nicht wie angekündigt ausgestellt war. Aber so ist das in der Landwirtschaft – Feiertage interessieren nicht, das Vieh muss trotzdem versorgt und die Ernte eingebracht werden.
Im großen Festzelt war für die Besucher Platz zum Verweilen. Die Kinder konnten sich schminken lassen, und die Tiere im Minizoo anschauen. Rob De Vries nahm auch die Mädchen und Jungen mit dem Traktor mit und ließ sie selbst durch den Parcours fahren. Das Wetter ließ es außerdem zu, dass Herbert Piskol mit seinem Ultralight-Flieger, einer Ikarus 42, gute Flugbedingungen vorfand, und wer wollte, konnte mit ihm über das Land und die umliegenden Dörfer fliegen. So manch einer traute sich zu dem 67-jährigen Piloten in die "fliegende Kiste" und genoss den Ausblick.