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Kirchensanierung Risse im Mauerwerk werden beseitigt

Der dritte und letzte Bauabschnitt der Arbeiten an der Eichholzer Kirche ist in Gange. Mit der Sanierung wurde Bemerkenswertes geschaffen.

Von Petra Wiese 13.10.2020, 06:00

Eichholz l „Herzlichen Glückwunsch zur gelungenen Arbeit“, sagte Dr. Gunnar Schellenberger, Staatssekretär für Kultur in der Staatskanzlei und im Ministerium für Kultur Sachsen-Anhalt sowie Präsident des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz, als er die Eichholzer Kirche besichtigte. Ein Paradebeispiel für das, was mit viel Engagement der Kirchengemeinde möglich ist.

2015 fing alles an mit dem „Mach dich ran“-Wettbewerb, in dem die Eichholzer 125 000 Euro Fördermittel gewannen. 2017 konnte die Sanierung starten. Respekt, was hier geleistet wurde, zeigte sich Schellenberger begeistert in der Kirche mit dem neuen Altarraum – ganz klar und schlicht strukturiert, ohne Zierrat, die Decken und Wände des Kirchenschiffes ohne Schmuck und mit den Schreiter-Fenstern als Lichtsäulen zum Übergang in die halbrunde Apsis. Vermutlich zum vierten Mal in der Geschichte des Dorfes wurde im vergangenen Jahr in der Kirche ein Altar geweiht und die Kirche wieder in Dienst genommen.

Die Sanierung der Eichholzer Kirche ist immer noch nicht abgeschlossen. Der dritte und letzte Bauabschnitt ist inzwischen in Gange. Während im Inneren die Besuchergruppe um Schellenberger, zu der auch die Kirchenbaurätin Konstanze Förster-Wetzel von der Evangelischen Landeskirche Anhalts, Pressesprecherin Astrid Wessler von Lotto Toto Sachsen-Anhalt, Sonja Hahn von der Stiftung Entschlossene Kirchen und Lutz Köcher von der Unteren Denkmalschutzbehörde gehörten, waren die Männer vom Walternienburger Baubetrieb André Weferling draußen am Arbeiten.

Die Verkleidung an der Apsis fehlt noch. Da drehen die Männer quasi jeden einzelnen Stein um. Die Steine werden auf Form und Größe gebracht, wobei auch die Struktur passen muss. Alles Handarbeit, da gibt es noch einiges zu tun. An der Fassade ringsum werden in dem Bauabschnitt auch die Risse im Mauerwerk beseitigt und die Fugen sowie die Fensterlaibungen gemacht.

Und es klafft noch ein Loch im Mauerwerk. Bislang ist es klein, aber es soll größer werden. Geöffnet wird nämlich noch ein alter Zugang zur Kirche. Dafür gibt es allerdings noch keine Tür. Erst wenn die da ist, soll der komplette Mauerdurchbruch erfolgen. Auf jeden Fall kann die Kirche dann durch diesen Eingang barrierefrei betreten werden.

Dr. Gunnar Schellenberger ließ es sich nicht nehmen, in das Dach hinauf zu steigen. Im Turm nahm er auch die noch vorhandene mittelalterliche Ritzung des Mauerwerks wahr, die in Eichholz noch großflächig erhalten ist. Das Interessante unterm Dach war das Gebälk, wo hier Teile des alten Dachstuhls mit dem neuen kombiniert wurden. Wie überall in der Kirche wurde auf die Verbindung zwischen Altem und Neuem Wert gelegt. Tradition und Gegenwart treffen aufeinander. Für 2021 kündigte Pfarrer Albrecht Lindemann schon einmal die große Bauabschlussparty an.

Die Sanierung der Eichholzer Kirche war dringend notwendig, da der Verfall offensichtlich war. Ein Anbau wurde rückgebaut und der neue Ostabschluss mit der halbrunden Apsis hergestellt.