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Bürgermeisterkandidat Lutz Voßfeldt ganz volksnah Kremserfahrt zu den Problemen der Leute

Von Thomas Drechsel 17.04.2012, 03:28

Zerbst l "Ich gehe zu den Leuten, höre genau zu, suche nach Lösungen." Am Freitag und Sonnabend widmete sich Lutz Voßfeldt, der FDP-Bürgermeisterkandidat, ganz intensiv diesem Wahlkampf-Bereich. Bei einer Stippvisite in der DRK-Begegnungsstätte auf dem Markt erfuhr er von den Erweiterungsplänen dieser jungen und erfolgreichen Einrichtung. Im Gespräch mit Renate Löbert-Kuklik, der Leiterin des Altenpflegeheimes Willy Wegener in Zerbst, wurde ihm erneut die anhaltend düstere Wohnraumsituation für ältere Einwohner bewusst gemacht. "Im Heim gibt es eine ellenlange Warteliste. Wir müssen uns unbedingt überlegen, wie in der Stadt mehr altersgerechter Wohnraum entstehen kann. Das ist eine große Aufgabe für den künftigen Bürgermeister", meinte Voßfeldt danach.

Nächste Station am Freitag war die Zerbster Tafel. "Eine sehr wichtige Einrichtung", so der Kandidat. Im Gespräch mit Dietrich Landmann, dem örtlichen Leiter der Diakonie in Zerbst, unter deren Dach die Tafel agiert, und Tafel-Leiterin Birgit Brandtscheit erfuhr er hier konkrete Auswirkungen der drastisch gekürzten Mittel für Maßnahmen auf dem zweiten Arbeitsmarkt. "Es gibt so gut wie gar keine Unterstützung für einzelne Maßnahmen in sozialen Bereichen mehr. Das merkt man dann in den Einrichtungen sehr deutlich und schmerzhaft", fasst Voßfeldt diese Informationen für sich zusammen.

"Ich bin Ortsbürgermeister. Viele Zusammenhänge und Bezüge zwischen den einzelnen Entwicklungen sind mir bislang so nicht bekannt. Während des Bürgermeisterwahlkampfes bekommt man Einblicke in weit umfangreichere Problemfelder. Das halte ich für außerordentlich wichtig, um die Sachlage bei einer entsprechenden Wahl zügig in Angriff zu nehmen."

Am Sonnabend durchfuhr Voßfeldt dann zahlreiche Ortschaften der Stadt. Um 8.30 Uhr startete ein Traktor-bespannter Kremser-Anhänger in Güterglück, um wenig später im Feuerwehr-Gerätehaus von Nutha freundlich empfangen zu werden. Frühstück mit den Kameraden und mit den Vertretern der Ortschaft, dabei ein offener Gedankenaustausch. Längst waren Dorfbewohner auf den Beinen, und der Kandidat sprach sie an, verteilte Werbematerial und eigene Ansichten. "Ich suche das direkte Gespräch. Geradeheraus, ohne Schnörkel." Prompt bekam er mit dem "immer schlechter werdenden Busverkehr" ein drängendes Problem benannt. "Das begegnet einem auf den Dörfern immer wieder. Die Leute sind unzufrieden über die wenigen Busverbindungen. Und der Rufbus ist kein Allheilmittel, denn er kostet bei jeder Fahrt einen Euro zusätzlich."

Was er daran wohl wird ändern können? "Mal sehen, ob es gelingt, diesen Extra-Euro wegzubekommen. Was können denn die Leute in den Dörfern dafür, dass die Bevölkerungszahl sinkt?" Ob dies allein reicht? Oder ist das demografische Problem weit größer? Wird Zerbst in Anhalt-Bitterfeld überhaupt wahrgenommen mit seinen Eigenheiten? "Ich glaube, als Bürgermeister müsste man stärker dafür sorgen, dass die Bitterfelder mit ihren vielen Einwohnern auf engem Raum verstehen, wie es uns paar Hanseln hier im Zerbster Bereich geht."