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Kriminalstatistik Fahrräder bleiben liebstes Diebesgut

Im Landkreis Anhalt-Bitterfeld wurde 2018 die geringste Anzahl an Straftaten seit 2012 registriert.

Von Daniela Apel 25.03.2019, 08:00

Zerbst/Köthen l Im Vergleich zum 2017 ist 2018 die Anzahl der registrierten Straftaten im Bereich des Polizeireviers Anhalt-Bitterfeld um 232 auf 10.327 Fälle gesunken. „Das entspricht einem Rückgang von 2,2 Prozent“, erläutert Matthias Król in der nun vorgelegten Kriminalstatistik. Wie der Revierleiter darlegt, handelt es sich um den niedrigsten Wert seit 2012. Noch 2016 wurden 12.487 Straftaten erfasst – der höchste Wert in diesem Zeitraum, in dem die Aufklärungsquote verbessert werden konnte. „Im vergangenen Jahr wurden 60 Prozent aller Straftaten aufgeklärt“, konstatiert Król. 2017 waren es nur 54,5 Prozent.

Der Blick auf die einzelnen Deliktfelder zeigt, dass Diebstahl die am häufigsten begangene Straftat bleibt und das, obwohl die Anzahl der Delikte gegenüber 2017 um 600 auf 3910 gefallen ist. Besonders häufig ließen die Täter Produkte in Warenhäusern mitgehen (848 Delikte). 650 Mal hingegen wurde ein Fahrrad gestohlen, 646 Mal entwendeten Diebe Gegenstände aus Fahrzeugen wie Taschen, Geldbörsen oder auch Werkzeuge. Auch Einbrüche in Wohnungen sowie Keller und Dachböden, bei denen teils Türen und Schlösser aufgebrochen oder Fenster eingeschlagen wurden, gehören in diese Kategorie, wobei ein leichter Anstieg von 469 auf 490 Fälle festzustellen ist.

Zugenommen hat ebenfalls der Warenkreditbetrug, der mit 728 Fällen (ein Plus von 77 Fällen) weiterhin den Schwerpunkt bei den Vermögensdelikten darstellt, wie die Statistik widerspiegelt. Dabei handelt es sich unter anderem um Internetbestellungen, bei denen Waren einbehalten, aber nicht bezahlt oder Waren trotz erfolgter Vorkassen nicht verschickt werden.

Die Anzahl der Rauschgiftdelikte stieg ebenfalls um 45 auf 569 Verfahren an, wobei hauptsächlich Drogenkonsumenten (490 Fälle) ins Visier der Polizei gerieten und weniger Drogenhändler (79 Fälle). „Im Rahmen der Bekämpfung der Rauschgiftkriminalität wurden 476 Tatverdächtige ermittelt. Davon waren 150 Tatverdächtige unter 21 Jahre alt (31,5 Prozent)“, erläutert Matthias Król. Die Aufklärungsquote lag hier bei 94,2 Prozent.

Immerhin 92,4 Prozent der 1020 Fälle von Körperverletzungen konnte die Polizei 2018 aufklären. Recht erfolgreich verliefen auch die Ermittlungen bei den so genannten Straftaten gegen das Leben, die sich im vergangenen Jahr um drei auf neun Fälle erhöhten. Neben zwei fahrlässigen Tötungen kam es zu sieben versuchten Totschlagshandlungen. Acht der Fälle konnten bislang aufgeklärt werden.

Wie darüber hinaus aus der Kriminalstatistik hervorgeht, sank 2018 die Anzahl der Sexualstraftaten um 15 auf 79 Delikte. 72 Tatverdächtige wurden ermittelt, 22 von ihnen waren unter 21, womit diese Fälle zum Bereich der Jugendkriminalität zählen. Unter den 4118 Tatverdächtigen, die die Polizei im vergangenen Jahr festnahm, befanden sich 818 Kinder und Jugendliche, wobei der überwiegende Teil zwischen 14 und 21 Jahren alt war. 2017 waren es nur 773 bei einer Gesamtzahl von 4102 registrierten Tatverdächtigen.

Bei der Anzahl der jungen Mehrfachtäter (bis zu neun Straftaten im Jahr) ist 2018 im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg von 180 auf 211 zu verzeichnen. Das trifft ebenfalls auf die jungen Intensivtäter (mehr als neun Straftaten im Jahr) zu – um zwei auf fünf Täter erhöhte sich die Anzahl. Auffällig ist zudem, dass von ihnen verübte Sachbeschädigungen (von 108 auf 131 Fälle) genauso zunahmen wie Rauschgiftdelikte (von 110 auf 150). Auch kam es vermehrt zu Widerstand gegen die Staatsgewalt (von 47 auf 75) und zu Hausfriedensbruch (von 25 auf 55).

Nach der Auswertung aller Zahlen lautet das Fazit seitens des Polizeireviers: Der Landkreis Anhalt-Bitterfeld war und ist ein sicherer Landkreis, dem eine „weiterhin deutlich unterdurchschnittliche Kriminalitätsbelastung“ attestiert wird. Örtliche Kriminalitätsschwerpunkte seien nicht erkennbar, heißt es.