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Kulturtage Amüsant durch die Musikgeschichte

Pianist und Kabarettist Christoph Reuter ist am 18. Februar in der Zerbster Stadthalle. Volksstimme-Reporter Thomas Kirchner interviewt ihn.

Von Thomas Kirchner 14.02.2018, 06:00

Volksstimme: Herr Reuter, Hand aufs (Profi-)Herz: Bach oder Bohlen?

Christoph Reuter: Da bringen sie mich in eine Zwickmühle - beide haben ihre Fans. Ich liebe verschiedenste Musikstile: Klassik, Jazz, Popmusik, aber auch Blues. Glücklicherweise kann man das alles auf dem Klavier spielen. Aber jede Art von Musik hat ihre Zeit. Wenn ich zum Beispiel laute Heavy Metal Musik spiele und dann meiner neuen Flamme leise ins Ohr flüstern will: „Ich find dich super“ hat das eine andere Wirkung als wenn ich das Gleiche mit einem leisem Mozartklavierstück tue. Probieren Sie es aus.

Sie komponieren, geben Konzerte, bringen Menschen zum Lachen, stehen auf der Bühne, aber nicht immer im Vordergrund. Sie arbeiten auch für den doch sehr bekannten Comedian Eckart von Hirschhausen. Können Sie etwas aus dem Nähkästchen plaudern, wie die Zusammenarbeit mit so einem „Star“ ist?

Was viele nicht wissen, Eckart singt sehr gerne und liebt Jazz, was mir sehr entgegen kommt. Wir spielen uns meistens zusammen vor der Show ein und jammen etwas. Danach gibt es gerne eine Runde Tischtennis, wobei immer Eckart gewinnt.

Sie haben Jazzpiano und Musikpädagogik in Berlin und Leipzig studiert, komponierten beispielsweise eine Kinderoper für die Anhaltische Philharmonie Dessau, aber auch Stücke für die Staatskapelle Halle, das Babelsberger Filmorchester, für Chöre und Bands. Was ist das für ein Gefühl, wenn der eigene Name auf einmal immer häufiger mit genannt und geschrieben steht – und auch immer größer?

Es freut mich natürlich, wenn ich mit dem was ich tue einen Nerv treffe und Leute sich mehr für meine Musik interessieren.

„Doppelstunde Musik!“ - von Amerika bis Polen und von Bach bis Bohlen - Klavierkonzert und Musikkabarett, heißt das Programm, das Sie in Zerbst zeigen. Was erwartet das Publikum?

Eine sehr unterhaltsame Doppelstunde Musik! Ich wandere amüsant durch 500 Jahre Musikgeschichte, spiele viel Klaviermusik und erzähle warum Sie musikalisch sind, auch wenn Sie es sich nicht vorstellen können. Ich stelle Ihnen meine Formel zum Schreiben von Hits vor und präsentiere verblüffende und spannende Dinge aus der Welt der Musik, die ich liebe.

Für wen ist das Programm mehr geeignet, für den Musik-Fan oder den Kabarett-Liebhaber?

Ich finde für beide. Der Musik-Fan bekommt noch mehr unterhaltsames Wissen und der Kabarett- Liebhaber bekommt etwas mehr Musik.

Musikkabarett machen Sie, welcher Teil gefällt Ihnen davon am meisten? Musik oder Kabarett?

Ich liebe beides. Braucht man als Kabarettist noch Mal ein ganz besonderes Talent? Nun ja, ich würde sagen, man muss es lieben vor Publikum Geschichten zu erzählen, die auch lustig sein können. Das muss man als klassischer Pianist weniger. Es gibt da einen Spruch von Frank Zappa, der sagte, „über Musik zu reden ist wie Architektur zu tanzen“. Ich versuche es trotzdem.

Und, gelingt es Ihnen?

 

Überzeugen Sie sich selbst.

Wenn die Bühne ruft, fliegen dann Notenbuch und Stift in die Ecke oder komponieren Sie ebenso gerne wie Sie in die Taste hauen?

Für mich gehört alles zusammen. Es ist alles Musik: Spielen, Schreiben, Arrangieren. Ich genieße die Abwechslung. Es ist ein unglaublich tolles Gefühl, sich Musik auszudenken und dann vor Publikum zu spielen.

Was hat es mit den Ohrwürmern auf sich?

Das wird am Abend behandelt werden und da möchte ich nix vorweg verraten.

Sie komponieren Hits mit Methode?

So in etwa, aber kommen sie vorbei und schauen Sie und hören Sie es sich an.

Hat Christoph Reuter Vorbilder?

 

Während wir plaudern bin ich ja im Skiurlaub, und glauben Sie mir, schon auf meiner ersten Abfahrt fuhren viele Vorbilder.

Und außerhalb der Skipiste, sagen wir musikalisch oder kabarettistisch?

Ich habe viele Vorbilder zur Zeit mag ich zum Beispiel besonders den finnischen Pianisten Iiro Rantala.

Die Zerbster freuen sich auf Sie am 18. Februar. Auf was freuen sie sich, wenn sie an Zerbst oder das Zerbster Publikum denken?

Ich war vor vielen Jahren mal in Zerbst Klavierlehrer. Daran denke ich immer gerne zurück. Das Zerbster Publikum hat mir schon ein paar sehr schöne Abende beschert, ich denke das wird dieses Mal auch so.

Christoph Reuter ist am 18. Februar, um 15.30 Uhr, in der Zerbster Stadthalle zu erleben. Karten dafür sind an der Touristinfo oder der Tageskasse erhältlich. Bei Interesse kann man auch schon eine Stunde eher kommen für Kaffee und Kuchen.