Anhalt-Bitterfeld Landkreis Anhalt-Bitterfeld will nach Hackerangriff kein Lösegeld zahlen
Ein klares "Nein" zu den horrenden Forderungen der Internet-Kriminellen. Der Landkreis Anhalt-Bitterfeld ist laut dem neuen Landrat Andy Grabner (CDU) nicht erpressbar.

Köthen - Der Landkreis Anhalt-Bitterfeld will nach dem Hackerangriff auf die Computersysteme kein Lösegeld zahlen. Das sagte Landrat Andy Grabner (CDU) am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Ähnlich hatte er sich zuvor im MDR geäußert: „Es wird keine Forderung beglichen. Wir werden uns als öffentliche Hand nicht erpressbar machen.“ Die genaue Höhe des verlangten Betrags war zunächst unklar. Nach Angaben des Landeskriminalamts haben solche Lösegeldforderungen üblicherweise eine sechs- oder siebenstelliger Höhe. Nach Volksstimme-Informationen handelt es sich um mehrere Millionen Euro.
Mehrere Server des Landkreises waren bei einem Cyberangriff vergangene Woche den Angaben zufolge mit sogenannter Ransomware infiziert worden, bei dem Daten verschlüsselt werden. Die Quelle der Infektion war zunächst unklar.
Keine Garantie auf Rückgabe der Daten
Nach einer Geldzahlung sollten die Daten wieder freigegeben werden. Eine Garantie, dass nach Zahlung der Erpressungssumme wieder Zugriff auf die Daten besteht, gibt es allerdings nicht.
Den Hoffnungen auf schnelle Lösungen nach dem Hackerangriff auf die Landkreisverwaltung hat indes Landrat Andy Grabner (CDU) am Montagvormittag einen erheblichen Dämpfer verpasst. Vor seinen Dezernenten und Amtsleitern sagte der neue Landrat, dass man nicht von Tagen oder Wochen ausgehe, bis die Systeme wieder laufen, sondern von Monaten - unter Umständen drei bis sechs (die Volksstimme berichtete).