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Lehrermangel Lücken schließen sich langsam

Die Lehrersituation an den Zerbster Schulen entkrampft sich ein wenig. Für einige Stellen konnten Bewerber gefunden werden.

Von Daniela Apel 20.11.2018, 00:01

Zerbst l An den Schulen der Einheitsgemeinde Zerbst fehlen nach wie vor Lehrer, die Unterrichtsversorgung ist problematisch, wichtige Fächer sind unbesetzt. Als angespannt und kräftezehrend beschrieb Heike Bengner die Situation Mitte September zum Start der neuen Ausschreibungsrunde des Landes Sachsen-Anhalt. Eine Prognose wagte die Leiterin der Grundschule „Astrid Lindgren“ damals nicht. Dennoch hoffte sie natürlich auf geeignete Bewerber, um die Lücken zu schließen, die entstanden sind, nachdem mehrere Pädagogen gleichzeitzig aus dem Dienst ausgeschieden waren.

In absehbarer Zeit scheint die Phase der Klassenzusammenlegungen und des Unterrichtsausfalls an der Astrid-Lindgren-Schule endlich vorbei zu sein. „Das Ausschreibungsverfahren ist zwar noch nicht ganz beendet, aber wir konnten schon zwei Bewerber vertraglich binden“, teilt Monika Pleye vom Landesschulamt in Halle auf Volksstimme-Nachfrage mit. Bereits zum 1. Dezember fängt eine der beiden neuen Lehrkräfte im Zerbster Amtsmühlenweg an, die zweite folgt im Januar.

Ähnlich kritisch schaute es bislang an der Grundschule in Walternienburg aus, in der Bildungsminister Marco Tullner (CDU) sogar persönlich zum Gespräch mit Pädagogen und Eltern vorbeischaute. Bei der Gelegenheit überreichte ihm der Zerbster Bürgermeister Andreas Dittmann (SPD) mehrere Unterschriftenlisten. „Lehrermangel – Die Zukunft unserer Kinder und Schulen ist in Gefahr!“ war der Aufruf an Tullner überschrieben, den über 4100 Bürger unterzeichnet hatten.

So gab es zwischenzeitlich in Walternienburg nur drei Lehrer für die 62 Schüler. Die Fächer Sport und Englisch waren unbesetzt. Als unbefriedigend charakterisierte Schulleiterin Sigrid Kratky die Lage, die die Lehrer kaputt spiele. Eine erste Entspannung zeichnete sich mit der befristeten Einstellung eines Sportlehrers ab.

Nun gibt es eine weitere positive Nachricht. Denn für die jetzt ausgeschriebene Stelle fand sich ein geeigneter Kandidat, der allerdings nicht sofort einsatzbereit ist. „Der Dienstbeginn ist für den 1. Februar 2019 vorgesehen“, informiert Monika Pleye.

Verstärkung fand sich darüber hinaus für die Zerbster Förderschule „Am Heidetor“, an der geistig behinderte Mädchen und Jungen unterrichtet werden. Dort wird eine Lehrkraft, die momentan noch den Vorbereitungsdienst absolviert und diesen am 31. Dezember beendet, zum Kollegium stoßen, wie Pleye ausführt.

Für das Zerbster Francisceum war das Fach Mathe ausgeschrieben. „Hier liegt die Zusage einer Bewerberin vor“, freut sich die Mitarbeiterin des Landesschulamtes berichten zu können. Das Aber folgt: „Für die anderen Schulen konnten leider bislang noch keine geeigneten Kandidaten gefunden werden“, fügt Monika Pleye bedauernd hinzu.

So war ebenfalls eine Stelle für die Förderschule „H.E. Stötzner“ in Güterglück ausgeschrieben, in der Schüler mit Lernbehinderungen und Verhaltensauffälligkeiten unterrichtet werden. Die Zerbster Ganztagsschule Ciervisti muss weiterhin ohne einen Lehrer für das Prüfungsfach Ethik auskommen – nachrangig war zudem das Fach Englisch ausgeschrieben. Offen bleibt vorläufig auch die Stelle mit beliebiger Fächerkombination für die Lindauer Grundschule.

„Es ist aber zurzeit bereits eine weitere Ausschreibung in Vorbereitung“, bemerkt Pleye. Diese sei zeitlich so getaktet, dass sie besonders interessant für die zum 31. Dezember beziehungsweise 28. Februar fertig werdenden Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst des Landes sei. „Wir gehen daher davon aus, dass sich hier noch einiges ergeben wird“, bleibt sie optimistisch.