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Kunst & Kultur Kirche Strinum bietet Kulisse für Malkurse nach dem Vorbild von Bob Ross Malen kann jeder - aber nur mit Anleitung

Von Petra Wiese 18.07.2013, 03:19

Wenn ein Maler einen fasziniert, dann versucht man, es ihm gleich zu tun. In der Strinumer Kunst Kultur Kirche wird nach dem Vorbild von Bob Ross gemalt.

Strinum l Robert Norman "Bob" Ross (1942 bis 1995) war ein US-amerikanischer Maler und Fernsehmoderator. Ausgehend von populären Do-it-yourself-Methoden entwickelte Ross seine eigene Technik, eine besondere Nass-in-Nass-Malerei, mit der er unter Verwendung weniger Farben und Hilfsmittel stimmungsvolle Landschaftsbilder herstellte. 1981 ging er mit dieser Technik auf Tournee durch die USA, ehe er sie ab 1983 in seiner eigenen Fernsehsendung "The Joy of Painting" präsentierte.

Er gelangte zu weltweiter Bekanntheit, und die Nass-in-Nass-Methode wurde zum Exportschlager. Seitdem werden über eine eigene Firma (Bob Ross Inc.) Lehrbücher und -videos sowie Malsets verkauft. Wer diese Maltechnik für Landschaften offiziell unterrichten möchte, muss sich zum CRI (Certified Ross Instructor) ausbilden lassen. So eine Ausbildung hat Christine Augustin. Die Mallehrerin aus Oranienburg war jetzt schon zwei Wochenenden in der Strinumer Kunst Kultur Kirche.

Dort wird sie auch an diesem Wochenende wieder Interessenten in die Bob Ross-Malerei einführen. Außerdem wird sie am Sonnabendabend bei der 4. Gödnitzer Kerzennacht zur Eröffnung der "Lichthölzer"-Ausstellung von Kerzenmacherin Katrin Fahle und Wildholzdesigner Peter Haake live ein Bild entstehen lassen.

Doch wie kam die ehemalige Hobbymalerin, die sich mit der Zertifizierung einen Traum erfüllte, nach Strinum? Ganz einfach. Peter Haake, Pächter der Strinumer Kirche, war beim Zappen im Fernsehen auf die Malshow gestoßen und fasziniert hängengeblieben. In 45 Minuten entsteht ein wunderschönes Landschaftsbild, ganz einfach. "Irgendwann war ich überzeugt, das kannst du doch auch", erzählte Peter Haake. Doch es ist eben nicht so einfach, wie es aussieht. Haakes eigene Versuche scheiterten ... Im Internet fand er genügend Angebote für professionelle Anleitung. Bei der Galerie Augustburk in Oranienburg fand er etwas Passendes und wurde nicht enttäuscht. Im Frühjahr diesen Jahres ließ er sich die Kunst von Christine Augustin zeigen, und siehe da, das erste Bild gelang. Da lag nichts näher, als die Mallehrerin nach Strinum zu holen und die Kunst Kultur Kirche als Veranstaltungsort zu nutzen und mit Leben zu erfüllen.

So wie es Haake nach seinem ersten Bild ging, geht es eigentlich allen Teilnehmern an den dreistündigen Schnupperkursen oder den Tageskursen. Sie nehmen ein selbstgemaltes Bild mit nach Hause. Die Resonanz war am ersten Strinumer Wochenende so gut, dass ein zweites organisiert wurde und weiterer Bedarf besteht.

Wenn die Nachfrage da ist, sind Christine Augustin und ihr Lebenspartner Klaus-Dieter Burkowski unterwegs mit den Malutensilien. Ihre Galerie "Augustburk" gibt es seit April 2012 in Oranienburg bei Berlin. Das Atelier wurde im Privathaus eingerichtet und auf vier Malschüler beschränkt. Individuelle Betreuung ist Augustin und Burkowski auch bei den Auswärtskursen wichtig. Hier malen immer nur fünf oder sechs Leute zusammen.

Eine ganze Reihe ihrer Bilder hat die Künstlerin natürlich immer dabei, wenn sie unterwegs ist. Die präsentiert dann Klaus-Dieter Burkowski, der eigentlich Polizeibeamter und sonst nur Freizeit- und Wochenend-Galerist ist, den Interessenten. Die fertigen Ölgemälde stehen auch zum Verkauf. Auftragsmalerei ist ein weiteres Standbein der Galerie.

Beim zurückliegenden Bob Ross-Wochenende in Strinum hat auch Peter Haake wieder mitgemalt und war auch mit seinem zweiten Kunstwerk zufrieden. Das Schöne, die Art zu malen - ohne, dass die Farbe zwischendurch trocknen muss, ist ergebnisorientiert, etwas für ungeduldige Leute. Während andere Künstler Wochen und Monate, Farbschicht für Schicht an einem Bild sitzen, ist das Bild á la Bob Ross am Abend fertig. Wer im Fernsehen zuschaut, sieht, wie der Mann schnell malt, wild drauflos tupft und man ist überrascht, was er auf die Leinwand zaubert.

Infos und Anmeldungen bei Peter Haake unter (0 39 23) 78 61 14 oder Galerie Augustburk unter (0 33 01) 5 79 05 08; www.galerie-augustburk.de.