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Heidewasser-Meisterbereich Zerbst zieht in neuen Betriebshof ein / 1,9 Millionen Euro investiert Moderner Betrieb in historischen Mauern

Von Thomas Drechsel 20.11.2012, 01:16

Die Heidewasser GmbH aktiviert ihren neuen Meisterbereichssitz in Zerbst. Zu Füßen des Wasserturms sind Werkstätten, Betriebshof und Sozialräume gebaut worden.

Zerbst l Das alte Pumpwerk von 1894 an der Straße von Zerbst nach Luso hat seinen Charme zurück. Es strahlt wie ein neues Euro-Stück. Und seit voriger Woche ziehen die Hausherren ein: Torsten Herrmann, Meister im Meisterbereich Zerbst der Heidewasser GmbH, und seine 13 Mitarbeiter sind dabei, sämtliche Bestände vom Übergangs-Domizil im Amtsmühlenweg zum neuen Betriebshof des Meisterbereiches zu überführen und dort einzurichten. "Damit verfügen wir nun endlich über gute Bedingungen", betonte Heidewasser-Geschäftsführer Bernd Wienig.

1994 übernahm die heutige Heidewasser GmbH die Zuständigkeit als Trinkwasserversorger für zahlreiche Kommunen der Region. "Unser Zerbster Stützpunkt hatte sich damals im Gaswerk in der Dessauer Straße befunden", so Wienig. Zwei Jahre später war der Trinkwasser-Meisterbereich dann bereits Mieter im alten Wasserwerk von Zerbst. Im Jahr 2003 dann wurde die Heidewasser GmbH auch mit der Wahrnehmung der kommunalen Aufgaben der Abwasserentsorgung betraut. Daraus erwuchsen in Zerbst drei Standorte: die Betriebsstelle Trinkwasser in den Weizenbergen, die Abwasser-Betriebsstelle in der Käsperstraße und die Büros in der Puschkinpromenade.

"Es war gleich klar, dass diese Situation optimiert werden muss", so Wienig. Möglichkeiten ergaben sich jedoch erst mit dem Abriss des Wasserwerkes in den Weizenbergen. Trinkwasserversorgung Magdeburg GmbH als Besitzer und die Stadt Zerbst nahmen den Abriss der überflüssigen und nicht nachnutzungsfähigen Gebäude vor. Heidewasser erwarb einen Teil des Geländes inklusive des alten Pumpenhauses. Letzteres war ja als bisherige Betriebsstelle zur Miete genutzt worden.

2011 wurde die neue Betriebsstätte geplant und vorbereitet, ab März 2012 wurde sie errichtet. Die Betriebsstelle selbst war bereits 2009, als TWM den Abriss vornahm, übergangsweise in leerstehende Gebäude im Amtsmühlenweg gezogen.

Rund 1,9 Millionen Euro hat die Heidewasser GmbH in den neuen Meisterbereichssitz in den Weizenbergen investiert. Das Pumpenhaus ist äußerlich denkmalgerecht saniert worden. Im Inneren entstand eine gänzlich neue Raumstruktur. Die Fassade, das gesamte Außengelände, wirken gelungen. Der aus Klinkersteinen errichtete Bau wurde komplett neu verfugt. "Mit einem dem historischen roten Fugenmörtel entsprechenden Material", wie Wienig betonte.

Mit erheblichem Aufwand stellte sich die Heidewasser den eigenen technischen und den Anforderungen des Denkmalschutzes. So wurde die historische Einfriedung bewahrt. Die eisernen Zaunfelder sind gestrahlt und neu beschichtet, das Mauerwerk und die Pfosten komplett neu errichtet worden. "Das Gelände insgesamt entspricht absolut dem historischen Vorbild. Allerdings fällt nun die Notwendigkeit, den Wasserturm zu sanieren, noch mehr ins Auge", so Wienig.

Auch für die betrieblich-technischen Arbeitsabläufe haben sich die Bedingungen mit dem neuen Domizil entscheidend verbessert. "Wir haben die strikte Trennung in Trinkwasser und Abwasser ganz optimal einrichten können. Und auch im Werkstatt- und Lagerbereich sind die Arbeitsbedingungen deutlich besser als in jedem vorherigen Standort", erklärte Meisterbereichsleiter Torsten Herrmann.