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Müllabfuhr Ärger in der Neuen Sorge

Die Kreiswerke stellen im Lindauer Ortsteil Neue Sorge von Mülltonnen auf Säcke um.

Von Daniela Apel 12.03.2019, 00:01

Lindau l Die Anwohner der Neuen Sorge bei Lindau müssen ihren Müll wieder in Säcken entsorgen. Seit Anfang Februar werden in der Ansiedlung keine Tonnen mehr entleert. Stattdessen haben nicht nur Birgit und Werner Thiele ein ganzes Potpourri an verschiedenen Säcken erhalten – für Restmüll, Papier und Leichtverpackungen. Wer eine Biotonne besaß, auch noch für die Grünabfälle.

„Sie kommen dann an einem Tag und holen alles ab“, schildert das Paar. Sämtliche Säcke werden in einen Container hineingeworfen, erzählen Birgit und Werner Thiele. Diese müssten dann wieder sortiert werden. Nachvollziehen können die beiden das Ganze nicht. Zumal es bislang doch auch funktioniert habe, dass die Mülltonnen abgeholt wurden. Nun solle das wegen der unbefestigten Wege und dem Rückwärtsfahrverbot nicht mehr gehen, geben sie den Inhalt eines Schreibens der Anhalt-Bitterfelder Kreiswerke wieder.

Heike Schrader, Niederlassungsleiterin in Straguth, bestätigt die Umstellung von den bislang gebrauchten Tonnen auf Säcke. Sie spricht von einer vorgenommenen „Tourenoptimierung“, mit der vor allem den Anforderungen der Berufsgenossenschaft Rechnung getragen werde. Diese beinhalten eben, dass die Müllfahrzeuge nicht rückwärts fahren dürfen. Auch das Nutzen unbefestigter Wege sei verboten und eine Wendemöglichkeit für Lkw gebe es in der Neuen Sorge nicht, erläutert Heike Schrader. Der Lindauer Ortsteil sei nicht der einzige Fall innerhalb der Einheitsgemeinde Zerbst, wo Säcke statt Tonnen abgeholt werden. Hauptsächlich handele es sich um einzelne Grundstücke, die die Müllwagen aus den genannten Gründen nicht anfahren könnten.

Dort wie in der Neuen Sorge kommt ein kleines Extra-Fahrzeug mit einem Container zum Einsatz, in dem die verschiedenen Müllsäcke landen. „Die Fahrer sortieren die Säcke dann an der Müllladestation“, erklärt Heike Schrader und ergänzt: „Bis jetzt ist das super gelaufen“ Sie bezieht sich damit auf die Befürchtung der Thieles, dass die Säcke im Container möglicherweise zerreißen und sich der Müll vermischt, womit eine vorherige Trennung sinnlos wäre.

Für die Anwohner der Neuen Sorge sei die Umstellung auf die Säcke keine Verschlechterung, sagt Heike Schrader. Denn die Tonnen, in die die Säcke gehängt werden könnten, durften diese behalten. Die Thieles empfinden die Säcke indes als unpraktischer.