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Naturschutz Traditionsfeuer braucht neuen Standort

Das Zerbster Ordnungsamt überprüft die Brandstelle in Mühlsdorf. Künftig sollen Wildsträucher geschützt werden.

Von Julia Puder 11.06.2020, 01:01

Zerbst l Das Abbrennen eines Holzhaufens an einer Landstraße zwischen Mühlsdorf und Luso hat sichtbare Schäden an angrenzenden Bäumen und Sträuchern hinterlassen. Eine besorgte Anwohnerin hatte sich daraufhin an die Volksstimme-Redaktion gewandt (Volksstimme berichtete).

Das Ordnungsamt der Stadt Zerbst hat nun eine erneute Vor-Ort-Besichtigung unternommen und festgestellt, dass der vorgeschriebene Abstand von zehn Metern zwischen Feuer und Bäumen, Gebäuden und Sträuchern eingehalten wurde, wie Stadtsprecherin Antje Rohm mitteilt.

Dennoch solle für die Zukunft und zum Schutz der vorrangig betroffenen wilden Sträucher ein anderer Standort für das Feuer gesucht werden, so Rohm. Alternative Standorte für ein solches Traditionsfeuer, denn es war ursprünglich als Osterfeuer geplant, müssen geprüft und mit der Ortschaft abgestimmt werden, teilt die Stadtverwaltung mit.

Momentan stünden aber keine alternativen Flächen zur Verfügung, wie Jörg Ewald, Ortschaftsratsmitglied aus Mühlsdorf mitteilt. „Wir sind im Ort zusammengekommen und haben gemeinsam überlegt, ob es Alternativen gäbe. Leider ist uns bislang noch nichts eingefallen“, so Ewald. Die Fläche an der Landstraße diente schon immer für das traditionelle Osterfeuer, sagt Ewald.

Schäden an der Natur hätte es noch nicht gegeben. Zu Pfingsten seien aber mehrere unglückliche Umstände zusammengekommen, wodurch die umliegenden Sträucher leicht verbrannt wurden. „Wir hatten an diesem Tag Ostwind, was sehr unüblich für diese Jahreszeit ist. Zudem waren wir mit den wasserführenden Fahrzeugen zu spät vor Ort“, so Jörg Ewald.

Er hofft, dass die Ortschaft nun gemeinsam mit dem Ordnungsamt eine Lösung finden kann. Denn es wäre seiner Meinung nach schade, wenn das Osterfeuer im nächsten Jahr ausfallen müsste. „Es ist schließlich eine Tradition im Dorf und gehört zum Brauchtum“, sagt Ewald.