Trotz Kritik werden bald Häuser im Bauhausstil in die Landschaft am ehemaligen Tagebau integriert. Neue Bauhaus-Siedlung an der Goitzsche geplant
Mühlbeck l Zwei Jahre hat sich Lutz Blaschke in der Öffentlichkeit bedeckt gehalten, wenn es um die geplante Mühlbecker Ferienhaussiedlung "Am Bernsteinufer" ging. Doch nachdem der Gemeinderat Muldestausee mehrheitlich das Bauvorhaben befürwortet hat, schafft der Geschäftsführer der "Projektgesellschaft Mühlbeck Nr. 1" nun Tatsachen für ein - zumindest in Teilen der Ortschaft - umstrittenes Bauvorhaben. Kritiker hatten in der Vergangenheit immer wieder die Höhe der hier entstehenden Gebäude, die Verschattung der benachbarten Grundstücke und die Beeinträchtigung des Gesamtbildes angemahnt (die MZ berichtete).
Das weiß auch Lutz Blaschke. "Wir haben viel Zeit, Kraft und Geld aufgebracht, um eine einvernehmliche Lösung herzustellen." Zudem habe der Bauausschuss alle vorgebrachten Einwände "sorgfältig abgewogen" und schlussendlich eine Empfehlung für das Vorhaben gegeben. Ob das die betroffenen fünf Anlieger, die sich um ihre gepachteten Grundstücke sorgen und sich öffentlich nicht äußern wollen, besänftigt, ist fraglich.
Und: Die schweren Bagger haben sich bereits in Position gebracht und tief ins Erdreich gegraben. Ihr Ziel ist es, bis zum Frühjahr nächsten Jahres das 1,6 Hektar große Gelände mit einer Straße und allen notwendigen Medien zu erschließen, so dass 14 Häuser auf den jeweils etwa 1 000 Quadratmeter großen Grundstücken gebaut werden können.
Dabei gibt es mit der "Gestaltungssatzung" eine Besonderheit. "Wir wollen nicht viele unterschiedliche Häusertypen, sondern alles aus einem Guss." Hierbei greife man auf das Baukastenprinzip zurück. "Es gibt also feste Elemente, die unterschiedlich kombiniert werden können." So wolle man eine "klar ablesbare und einheitliche Struktur" schaffen, die architektonisch den "Bauhauscharakter" unterstreiche. Das Äußere der Blockhäuser ist durch großflächig gestaltete Fenster geprägt. Doch wie fügt sich dieser Baustil in das Gesamtbild an der Goitzsche ein?
Nur 150 Meter Luftlinie entfernt stehen dänische Ferienhäuser mit rotem Anstrich und schwarzen Satteldächern. "Wir nehmen diesen Kontrast bewusst in Kauf, weil wir denken, dass sich unsere Häuser die Landschaft integrieren", sagt Lutz Blaschke.
Die günstigste Version eines solchen Hauses im Bauhausstil wird dann bei etwa 170 000 Euro liegen - ohne dem Grundstück.