Francisceum gewinnt beim Wettbewerb "Ideen machen Schule" von Volksstimme und PSD-Bank Neue Technik für den Nachwuchs
Zum ersten Mal hat das Francisceum Zerbst beim Wettbewerb "Ideen machen Schule" von Volksstimme und PSD-Bank mit einem Projekt mitgemacht. Prompt haben sie auch gewonnen und freuen sich nun über moderne Wettermesstechnik und Experimentierkästen für die AG Landschaftsgestaltung.
Zerbst. Mit Gießkannen in der Hand gehen Jonas Elz und Lukas Friedrich in Richtung Gewächshaus auf dem Südhof des Francisceums. Eine Harke und einen Spaten tragen Nils Benkwitz und Paul Riesseler hinterher. Diese vier Jungen sind der "harte Kern" der AG Landschaftsgestaltung, wie Veronika Schimmel, stellvertretende Schulleiterin des Francisceums, erklärt. Und: Sie profitieren vom Sieg ihrer AG beim Wettbewerb "Ideen machen Schule", bei dem Volksstimme und PSD-Bank Projekt-Ideen zum Thema "Lernen ist spannend, Lernen macht Spaß" finanziell unterstützen.
Eine Wetterstation, dazu 20 Experimentierkästen und 20 E-Motor-Baukästen im Wert von rund 1800 Euro standen auf der "Wunschliste" des Francisceums, um die AG weiter voranzubringen. Die Ganztagsschule mit wirtschaftlicher Ausprägung möchte ihre Schüler so früh wie möglich mit wirtschaftlichen Belangen in Kontakt bringen.
Fünft- und Sechstklässler wie Jonas, Lukas, Nils und Paul versuchen sich zuerst im Schulgarten. Sie bauen Obst und Gemüse an, pflegen die Beete, teilen sich die Arbeit, übernehmen Verantwortung. "Dieser ,harte Kern‘ kommt sogar in den Ferien und kümmert sich um den Garten", erzählt Schimmel.
Ab Klassenstufe 7 soll der Fokus von der praktischen Arbeit auf das Erfassen von Daten im Zusammenhang mit der Land- und Energiewirtschaft verlegt werden. In diesem Fall sollen mit der Wetterstation Wetterdaten gesammelt und später in den Fächern Physik, Mathe, Biologie ausgewertet werden. Die E-Motor-Baukästen sollen das technische Verständnis fördern.
Wetterdaten sammeln
"Sobald die PSD-Bank uns geschrieben hat, habe ich die Wetterstation und Kästen bestellt", sagt Schimmel. Bis auf die Experimentierkästen sind alle Geräte schon in Zerbst eingetroffen. "Aber wir wollen unsere Schüler langsam an die Technik heranführen", betont Schimmel.
Im kommenden Schuljahr werden die Jungen daher noch im Schulgarten fleißig arbeiten. Im darauffolgenden Schuljahr, wenn sie in der 7. Klasse sind, werden sie mit der Technik arbeiten. "Allerdings müssen wir uns jetzt erstmal da rein arbeiten", so Schimmel. Die Bedienungsanleitung der Wetterstation ist kopiert und wird vom Hausmeister und einem Wirtschaftslehrer derzeit studiert. Ebenso hat ein Physiklehrer die E-Motor-Baukästen unter seinen Fittichen und entdeckt sozusagen, welche Möglichkeiten in ihnen schlummern und wie sie im Unterricht eingesetzt werden können. Auch ein Standort ist für die Wetterstation bereits gefunden. Der Turm der Schule bietet beste Möglichkeiten, unter anderem Temperaturen und Wind zu messen.
"Mit der Wetterstation kann man das Wetter natürlich be- obachten", antwortet einer der Jungen auf die Frage, wozu sie denn in Zukunft die Wetterstation nutzen werden. "Damit man weiß, was wettertechnisch passiert", antwortet ein anderer. "Nein, eher, dass man weiß, was wahrscheinlich passieren wird", ruft Paul dazwischen. Auf jeden Fall ist die Neugierde geweckt und alle vier "Kleingärtner" wollen der AG auch im kommenden Schuljahr treu bleiben.
Saatgut von der Oma
Ginge es nach Veronika Schimmel könnten ruhig noch ein paar Schüler dazu kommen. "Ich glaube, spätestens wenn die ersten Kartoffeln geerntet sind und die erste Frittenfete gefeiert wird, dann werden auch andere Interesse zeigen."
Immerhin kennen sich alle vier mittlerweile bestens bei Obst und Gemüse aus. Neben den Kartoffeln warten auch Paprika, Tomaten, Radieschen, Eisbergsalat und japanische Gurken auf ihre Ernte. Das Kartoffelsaatgut stellt ein Kooperationspartner der Schule zur Verfügung. Auch Pauls Oma spendete fleißig allerlei Saatgut für das Projekt.
Doch vor dem Wettbewerb ist nach dem Wettbewerb. Veronika Schimmel hat bereits ein neues Ziel vor Augen, das sie mit "Ideen machen Schule" realisieren möchte. Eine interaktive Tafel könnte auf dem Bewerbungsschreiben im nächsten Jahr als Wunsch stehen. "In diesem Jahr haben wir zum ersten Mal dabei mitgemacht und gleich gewonnen. Besser geht‘s doch nicht."