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Jägerschaft Zerbst veranstaltet ersten Leistungsvergleich "Junge Hundeführer des Landes Sachsen-Anhalt" in Schweinitz Obmann Jan Blaue: "Gewonnen haben alle"

Von Helmut Rohm 21.10.2010, 04:17

Die Jägerschaft Zerbst hat den ersten landesoffenen Vergleich zur Nachwuchsarbeit im Jagdhundewesen ausgerichtet. 13 Teilnehmer zwischen sieben und 15 Jahren kamen am Wochenende nach Schweinitz.

Zerbst/Schweinitz. "Da möchte sich auch ein Hund nicht gern hinlegen", erklärte Dr. Gero Brodowski, Tierarzt und erfahrener Jäger. Er begleitete seine Söhne Laurenz (8), Moritz (9) und die familien-eigene Deutsche Drahthaarhündin Thea vom Tangerbruch am Sonnabend- vormittag ins Gelände um Schweinitz. Es regnete ununterbrochen, alles war nass und ganz schön kühl.

Den 13 jungen Hundeführern zwischen sieben und 15 Jahren aus Rosian, Biederitz, Zerbst, Aken, Halle und anderen Orten machte das alles recht wenig aus. Sie kamen mit den Jagdhunden ihrer Eltern oder Großeltern zum Leistungsvergleich junger Hundeführer des Landes Sachsen-Anhalt". "Ich gehe mit Opas Hund, dem Teckel Motte, in die Prüfung. Wir haben gut geübt", recht zuversichtlich gab sich zum Beispiel Tim Blaue (14) aus Halle.

Zum ersten Mal wurde in Sachsen-Anhalt ein solcher Leistungsvergleich organisiert und veranstaltet. Jan Blaue, Hundeobmann der Jägerschaft Zerbst, wurde dabei von einem kleinen Team von Jungjägern und erfahrenen Hundeführern unterstützt.

"Wir möchten damit vor allem die Hundeführernachwuchsarbeit aktivieren und unterstützen. Natürlich auch schon mit Blick auf die künftige Jungjägerausbildung", begründete Jan Blaue diese besondere Aktivität.

Den Hund an der Leine, den Bewertungszettel eingesteckt, die letzten gutgemeinten Ratschläge der mitgekommenen Angehörigen kaum noch wahrnehmend – so ging es "an den Start". Die erfahrenen Hundeführer beobachteten.

Wie bei einer "richtigen" offiziellen Jagdhundeprüfung wurden folgende Kriterien bewertet: allgemeines Verhalten/Gehorsam, Verhalten auf dem Stand, Leinenführigkeit, Folgen frei bei Fuß, und Gespann. Und "ablegen", das heißt hinlegen, auch ins nasse Gras, sollte ebenfalls präsentiert werden.

Während einige Jäger im Wald ein lautes Treiben veranstalten, verhielten sich die Hunde bei Fuß ruhig, blieben auf ihrem Platz. "Da kann man zufrieden sein", erste Einschätzung von Jan Blaue. Zehn von zehn möglichen Punkten. Zufrieden auch die jungen Hundeführer, das machte Mut.

Eine weitere spannende Aufgabe war die Schleppe. Jungjäger Jens Klinger aus Rosian legt die Spur. Fasan, Ente oder Hase stehen wahlweise zur Verfügung. Jungjäger Tobias Dörfler am "Anschuss" gab die Suche frei. "Ich bin schon etwas nervös, ob unsere Thea alles richtig macht", hoffte Laurenz Brodowski. Die Hündin macht es, apportierte die Ente ordnungsgemäß. Laurenz freute sich, lobt den Hund.

Der muss die Spur aufnehmen, ihr folgen, das gestreckte Wild finden. Die größeren Hunderassen bringen es zum Hundeführer zurück, legen es ab, apportieren. Das klappte meis-tens recht ordentlich.

Später erfolgte die Auswertung, immer noch beim Regen aber auch bei wärmenden Lagerfeuer. "Alle haben gewonnen, weil sie gut vorbereitet waren und das Können im Gespann prima präsentiert haben", lobte Jan Blaue.

Urkunden und Medaillen für jeden. Berechtigter Stolz war auch in den Gesichtern der mit angereisten Angehörigen zu spüren. So etwas sollte wiederholt werden, war das einmütige Votum.