Porträt „Augen auf bei der Berufswahl“
Kevin Spitzer arbeitet als Pfleger im Anhalt-Hospiz in Zerbst - auch an den Weihnachtsfeiertagen.
Zerbst. Kevin Spitzer arbeitet im Anhalt-Hospiz Zerbst als Pfleger und begann am gestrigen 23. Dezember um 22 Uhr mit acht Tagen Nachtdienst. „Das ist nicht wirklich ein Problem für mich. Meine Freundin ist Krankenschwester und arbeitet in einer Klinik in Magdeburg. Sie muss ebenfalls arbeiten“, sagt Kevin. Schließlich wisse man doch bei der Jobwahl, was auf einen zukommt. „Wie sagt man so schön: Augen auf bei der Berufswahl“, meint Kevin Spitzer lachend.
Wenn Kevin am heiligen Morgen vom Nachtdienst kommt, muss, oder ist seine Freundin zum Frühdienst unterwegs. „Ich gehe dann Schlafen bis Mittags etwa 12 Uhr. Ich fahre dann anschließend zu meinen Eltern. Meine Freundin fährt nach Dienstende zu ihren Eltern. Wenn wir bei meinen Eltern mit der Bescherung fertig sind, fahre ich dann zu meiner Freundin und den Schwiegereltern und von dort dann anschließend wieder zum Nachtdienst“, beschreibt er den Ablauf des Heiligabends.
Kevin Spitzer: „Mich stört es nicht, Weihnachten oder an anderen Feiertagen arbeiten zu müssen. Ich meine, wenn ich mich auf diesen Beruf einlasse, dann weiß ich, dass ich auch an den Wochenenden und an Feiertagen zum Dienst eingeteilt werde. Da brauche ich mich dann im Nachhinein nicht beschweren“, sagt Kevin. Es gebe so viele Menschen, die an den Feiertagen arbeiten müssen oder gar nicht bei ihren Familien sein können.
Im Übrigen könne man ja auch Frei-Wünsche äußern oder gegebenenfalls mit den Kollegen die Dienste tauschen. „Wir handhaben das ziemlich locker“, erklärt Einrichtungsleiterin Yvonne Knamm. Wenn die Mitarbeiter untereinander Dienste tauschen wollen, dann könnten sie das tun. „Hauptsache alle Dienste sind am Ende besetzt“, so Knamm. Über die Feiertage gelte ein Acht-Tage-Dienst. „Danach gibt es dann acht Tage frei“, erläutert die Einrichtungsleiterin.
Geschmückt wird bei Kevin und seiner Freundin bereits vor den Festtagen. „Bei uns ist alles fertig und der Christbaum steht auch“, erzählt Kevin. So können sie die wenige Zeit, die ihnen bleibt, mit der Familie verbringen. „Am ersten Weihnachtstag sind wir dann ab Nachmittag bei meinen Eltern. Den zweiten Weihnachtstag verbringen wir bei den Eltern meiner Freundin. Da ist auch ein Spaziergang über den Magdeburger Weihnachtsmarkt angesagt“, schildert Kevin den weiteren Ablauf der Weihnachtsfeiertage.
Wenn die Dienste einigermaßen passen, so könne man trotz der Arbeit auch Zeit mit der Familie und Freunden verbringen. „Viel Zeit für uns und Zweisamkeit bleibt da allerdings nicht. Aber gerade Weihnachten ist ja das Fest der Familie. Da ist es doch selbstverständlich, dass wir die wenige Zeit, die uns durch unsere Arbeit an den Festtagen zur Verfügung steht, auch mit unseren Lieben verbringen wollen“, sagt Kevin.
Am Silvestermorgen wird Kevin aus seinem letzten Nachtdienst kommen. Er hat dann acht Tage frei, also jede Menge Zeit mit der Familie und den Freunden gebührend den Jahreswechsel zu feiern.