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Projekt Lese-Oma entführt in Fantasiewelt

Mit den Abenteuern des kleinen Drachen Kokosnuss startete die Zerbster Stadtbibliothek jetzt ihre neue Veranstaltungsreihe "Lese-Oma“.

Von Daniela Apel 23.02.2019, 00:01

Zerbst l Gebannt lauschen die Mädchen und Jungen, was der kleine Drache Kokosnuss und seine Freunde Spannendes erleben. Mit verstellter Stimme erweckt Marlies Vollroth die einzelnen Charaktere zum Leben. Gestenreich veranschaulicht sie so manche Szene, um ihr junges Publikum zu fesseln, das neugierig die tollen Illustrationen im Buch betrachtet.

Die fantasievolle Reise auf die Dracheninsel bildet den Auftakt für die neue Veranstaltungsreihe der Zerbster Stadtbibliothek, die ab sofort jeden dritten Donnerstag im Monat stattfindet. „Die Idee hatte unsere Kinderbibliothekarin Ulrike Leps“, verrät Martina Linke. Die Bibliotheksleiterin erzählt, wie sie sich auf die Suche nach Lese-Omas begaben, die ehrenamtlich diese Rolle übernehmen würden – und fündig wurden.

So erklärte sich ihre Vorgängerin Margitta Benecke bereit, regelmäßig als Vorleserin zu agieren. Über sie entstand die Verbindung zu Marlies Vollroth, die nicht groß überzeugt werden musste. „Ich möchte den Kontakt zu Kindern nicht verlieren“, sagt die frühere Erzieherin. Immerhin 45 Jahre war sie in diesem Beruf tätig – im Kindergarten und Hort, zuletzt in der Kita Heide.

Dem Nachwuchs vorzulesen gehörte zu den Aufgaben, die sie äußerst gern übernahm. „Ich lese gern“, gesteht Marlies Vollroth. Als junges Mädchen verschlang sie die Geschichten von Alfons Zitterbacke. Daneben besaß sie viele Tierbücher. „Und ich liebe Märchen“, erzählt die 63-Jährige. „Ich habe auch viele Märchen mit den Kindern gespielt“, blickt sie zurück.

Nun kann sie dieser Leidenschaft als „Lese-Oma“ nachgehen. Im Wechsel mit Margitta Benecke wird sie die etwa halbstündige Veranstaltung künftig gestalten, altersgerechte Bücher aus dem Bestand der Kinderbibliothek vorlesen und je nach Lust und Laune mit den Kindern über das Gehörte sprechen.

„Das Angebot richtet sich an Mädchen und Jungen zwischen drei und sechs Jahren“, bemerkt Martina Linke. Ziel sei es, schon bei den Kleinen Freude am Lesen zu wecken und vielleicht den ein oder anderen als Bibliotheksnutzer zu gewinnen. Derzeit seien 116 Schüler zwischen sechs und zwölf Jahren in der Kinderbibliothek angemeldet, erzählt sie.

Am 21. März ab 16 Uhr wartet die Lese-Oma das nächste Mal auf neugierige Zuhörer. Bereits am 5. März heißt es ab 15.30 Uhr wieder „Lesen, lachen, Sachen machen“. Die Veranstaltung für alle Drei- bis Siebenjährigen, die stets kreativ ausklingt, dreht sich dieses Mal um das Kinderbuch „Der kleine Igel und die rote Schmusedecke“.