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Projekt Schüler bauen ihre Stadt nach

Mit dem Projekt "Wir bauen unsere Stadt" beschäftigen sich Schüler im Zerbster Museum.

Von Thomas Höfs 22.06.2018, 08:00

Zerbst l Wochenlang haben sich die Schüler der Heidetorschule mit der Stadt Zerbst beschäftigt. Denn sie haben sich an einem Projekt des Museums beteiligt. Der Bund finanziert das Vorhaben unter dem Programm Demokratie leben, bestätigt Museumschefin Agnes-Almuth Griesbach.

Die Einrichtung hatte zuvor bereits ein Projekt, in dem sich Schüler mit der Stadt beschäftigen können. Doch das neue Projekt ist anders. Diesmal können die jungen Menschen die Stadt auf dem Hof des Museums nachbauen. Kleine Häuschen gibt es dazu.

Die markantesten Gebäude sind zudem leicht an ihrer Form und Größe zu erkennen. Mitarbeiter der Volkshochschule haben die Holzmodelle gebaut, freut sie sich. „Das ist ein Gemeinschaftsprojekt“, betont sie. Die Schüler hatten anschließend die Aufgabe, aus den Holzkörpern kleine Gebäude entstehen zu lassen. Dazu haben sie die Holzkanten mit Schleifpapier bearbeitet und das Material geglättet. Anschließend kam Farbe zum Einsatz, um die Bestimmung der Objekte zu erkennen.

Bevor es an den Nachbau der Stadt Zerbst mit den Modellen geht, hatten die Jugendlichen die Straßen erkundet. Welche markanten Gebäude gibt es? Wie sah es früher aus? Welche Funktion hatten besonders die alten Gebäude einst? Anschließend sollten sie auch noch Gebäude der Stadt malen. Also machten sie sich auf zu ihren Objekten und zeichneten sie ab. Die Bilder hängen im Museum. Nach einer Pause geht es dann in den Innenhof. Dort gibt es ein Holzpodest.

Rote, blaue und graue Linien sollen den Standort der Stadtmauer, die Straßenführung und die Lage der Nuthe darstellen. Bereits früh erkannten die Menschen die ideale Lage der heutigen Stadt Zerbst, sagt die Museumschefin.

Die Böden waren ergiebig, die Nuthe früher wohl breiter und auch schiffbar. Außerdem lag die Stadt an den Handelswegen. Schon die Zahl der gegründeten Klöster lässt darauf schließen, dass die Region einst sehr reich war.

Doch was macht eine Stadt aus? Ist es die Ansammlung von Gebäuden oder die damit verbundene Geschichte? Wohl alles in Summe, ist sich die Museumschefin sicher. In dem Projekt beschäftigen sich die Schüler intensiv mit der Geschichte der Stadt und lernen dabei auch, welche Gebäude welche Funktion übernommen haben. Gefestigt werden soll das Wissen anschließend beim Versuch, die Stadt nachzubauen.

Überlegen müssen sich die jungen Frauen und Männer dabei, wo die Gebäude stehen. Am einfachsten ist dies noch mit den Kirchen. Schnell sind die Standorte ausgemacht. Etwas Zeit brauchen die Schüler für die Überlegung, wie die Häuser ausgerichtet sind.

Von dem Projekt überzeugt ist ebenso Klassenlehrerin Brigitte Naumann. Für die Schüler gab es viel zu lernen. Außerdem ist sich sicher, dass die Arbeit mit den Modellen viel einprägsamer für die Schüler ist, als wenn sie es sich nur angesehen hätten. Das ist das Kalkül hinter dem Projekt. Die Arbeit mit den Häusern, der Stadtmauer soll sich fest in das Gedächtnis der Teilnehmer eingraben, bestätigt Agnes-Almuth Griesbach. Nach der Auftaktveranstaltung könne sie sich vorstellen, auch weitere Schulen zu dem Projekt zu begrüßen. Für die Mädchen und Jungen verschiedener Altersstufen könne das Projekt eine wertvolle Erfahrung mit der eigenen Heimatgeschichte sein. Und da hat die Stadt an der Nuthe sehr viel für die Mädchen und Jungen anzubieten, ist sie natürlich überzeugt.