Einrichtung bietet 12 Patienten Platz Psychiatrische Tagesklinik öffnet in Zerbst
Am 8. Oktober nimmt eine neue psychiatrische Tagesklinik in Zerbst ihren Betrieb auf. Sie ist Teil des Alexianer St. Joseph-Krankenhauses Dessau und bietet Platz für zwölf Patienten.
Zerbst l "Bisher war die Region Zerbst psychiatrisch unterversorgt", erklärt Petra Stein, Regionalgeschäftsführerin der Alexianer Sachsen-Anhalt. "Mit der Tagesklinik schaffen wir ein gemeindenahes Angebot."
Anfang Oktober - die Behandlung der Patienten erfolgt ab dem 8. Oktober - wird eine psychiatrische Tagesklinik im Gebäude der Agentur für Arbeit an der Wolfsbrücke eröffnen. Die Vorbereitungen dafür laufen derzeit auf Hochtouren: Letzte Kabel werden verlegt, Therapieräume eingerichtet und Schilder angebracht.
Die Tagesklinik ist Teil des Alexianer St. Joseph-Krankenhauses Dessau, das in Dessau-Roßlau Menschen mit psychischen Erkrankungen stationär und ambulant behandelt. Die Tagesklinik wird Platz für zwölf Patienten bieten. "Behandelt werden grundsätzlich alle psychischen Störungen mit Ausnahme von Suchterkrankungen. Besondere Schwerpunkte bilden die Behandlungen von Depressionen und Psychosen", erklärt Pressesprecherin Franziska Widdel.
Die teilstationäre und heimatnahe Behandlung in der Tagesklinik folgt in der Regel auf einen Krankenhausaufenthalt, kann aber auch direkt aufgenommen werden. Sie eigne sich für Patienten, bei denen der Schweregrad ihrer Erkrankung eine solche Behandlung zulässt. "Unsere Patienten profitieren von den Bausteinen einer vollstationären Therapie, kehren jedoch nach dem täglichen Behandlungsangebot in ihr gewohntes Umfeld zurück", weiß Psychologin Jana Ungewiß, die die Patienten psychotherapeutisch begleiten wird. "Im Hier und Jetzt können wir gemeinsam Strategien erarbeiten und einüben, um die eigene Erkrankung und zusammenhängende Probleme besser zu bewältigen."
Im Team der Tagesklinik arbeiten ein Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie und eine Psychologin zusammen mit zwei Pflegekräften, einer Ergotherapeutin und einer Sozialarbeiterin. Die Patienten nehmen werktäglich zwischen 8 und 15 Uhr am Behandlungsprogramm teil. Neben gesprächstherapeutischen Angeboten, wie Einzel- und Gruppengesprächen, erfolgt je nach Störungsbild auch eine medikamentöse Behandlung. Die Angebote der Ergotherapie, Entspannungsverfahren und sportliche Aktivitäten, wie Schwimmen und Walken, treiben den Behandlungserfolg voran. Zusätzlich helfe die Psychoedukation - eine Schulungsmethode für Menschen, die an einer psychischen Störung leiden - dem Patienten, die eigene Erkrankung zu verstehen, mit ihr umzugehen und sie so als Teil seines Lebens anzunehmen.
Zwischen vier und zwölf Wochen verweilen die Patienten im Allgemeinen in der Tagesklinik. Um dort aufgenommen zu werden, ist ein Einweisungsschein von einem niedergelassenen Arzt nötig.