Auswertung der Räumungsübung an der Steutzer Grundschule: Zweiter Rettungsweg nötig Rettungstreppe für die Kinder muss her
Eine Räumungsübung hat es am Mittwoch an der Steutzer Grundschule An der Elbaue gegeben. Ergebnis ist, dass nun eine Rettungstreppe gebaut werden soll.
Steutz (pmi/pwi/jkd) l "Diese Übungen finden einmal jährlich statt, auf Anfrage zusammen mit der Feuerwehr", informierte Stadtwehrleiter Jürgen Dornblut.
Nur die Stadtwehrleitung und die Schulleiterin der Grundschule waren im Vorfeld informiert. Der Alarm wurde um 9.30 Uhr ausgelöst. Sieben Minuten später war die Steutzer Wehr um Ortswehr- und Einsatzleiter Marco Schröter mit zehn Kameraden und einem Fahrzeug vor Ort (zwölf Minuten stehen nach Gesetz zur Verfügung).
Jürgen Dornblut hebt das als sehr positiv hervor, "zumal wir mit dieser Übung auch die Einsatzbereitschaft der Wehr überprüfen wollten, deren Tageseinsatzbereitschaft nicht immer gegeben ist". Nach weiteren zwei Minuten begannen die Maßnahmen zur Rettung von 19 Kindern und vier Erwachsenen aus dem oberen Geschoss der Grundschule per Steckleiter.
Unterstützung erhielten die Steutzer Kameraden 20 Minuten nach der Alarmierung - "Das war entsprechend unseren Erwartungen", so der Stadtwehrleiter - von 13 Mitgliedern der Ortsfeuerwehr Zerbst. Unter ihren drei Fahrzeugen war der Hubsteiger, der 33 Minuten nach der Alarmierung zum Einsatz kommen konnte. Zu diesem Zeitpunkt waren zehn Kinder gerettet.
Im Fazit lobt Jürgen Dornblut den Einsatz der beiden Feuerwehren, aber auch die Besonnenheit der Schüler sowie Lehrerinnen. Es mache sich auch die aktive Arbeit der Steutzer Kinder- und Jugendfeuerwehr bemerkbar.
In Auswertung der Übung, informierte Bürgermeister Andreas Dittmann (SPD), wird die städtische Bauverwaltung über eine außerplanmäßige Ausgabe die Errichtung einer Rettungstreppe vorbereiten, die zur Verbesserung der brandschutztechnischen Voraussetzungen an der Grundschule beitragen wird.
Vor den Zerbster Stadträten betonte Bürgermeister Andreas Dittmann am Mittwochabend, dass die Feuerwehrübung in keinem Kontext zur drohenden Schließung steht. "Hier ging es einzig und allein um die Überprüfung des bestehenden Rettungsszenarios." Obwohl die Steutzer Kameraden bereits sieben Minuten nach der Alarmierung vor Ort waren, habe die Evakuierung aller Kinder aus dem Schulgebäude erst nach 43 Minuten abgeschlossen werden können.
Das bestehende Konzept trage nicht mehr und daher sei ein zweiter Rettungsweg für die Schule unabdingbar. "Aus diesem Grund habe ich den Leiter der Bauverwaltung beauftragt, eine außerplanmäßige Ausgabe zu erarbeiten und zur Entscheidung vorzulegen, um für voraussichtlich 38000 Euro eine Rettungstreppe zu errichten und Brandabschottungen herzustellen", erklärte Dittmann.
Bau- und brandschutzrechtlich werde es somit keinen Grund zur Schließung geben. "Die Sicherheit der Kinder hat oberste Priorität."