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Hochwasser 2013: Walternienburger Sportplatz akut betroffen / Schadensbilanz noch offen Soforthilfe konnte schon ausgezahlt werden

Von Judith Kadow 28.06.2013, 01:21

Bürgermeister Andreas Dittmann (SPD) nutzte die Stadtratssitzung am Mittwochabend, um die Stadträte über das Hochwasser und dessen Folgen zu informieren.

Zerbst l Das Hochwasser ist zwar mittlerweile fort, doch dessen Spuren sind noch überall entlang der Elbe zu sehen.

Vom 4. bis 19. Juni vollzog mit dem Ausruf des Katastrophenfalles für den Landkreis Anhalt-Bitterfeld eingesetzte Technische Einsatzleitung im Gerätehaus des Walternienburger Feuerwehr ihren Dienst. "In der Hauptbelastungsspitze am 8. Juni kamen insgesamt 209 Kameraden der Feuerwehr, sowie Kräfte der DLRG und 91 freiwillige Helfer zum Einsatz", berichtet Dittmann.

Über den gesamten Zeitraum summieren sich die Einsatzkräfte auf 1346 Feuerwehrkräfte und 347 Helfer zuzüglich Verpflegungshelfer, DLRG, Polizei und Stadtverwaltung. Es waren 23 Ortsfeuerwehren sowie verstärkend ein Zug mit 27 Kameraden und drei Fahrzeugen aus Zörbig, Zscherndorf und Roitzsch im Einsatz. "Nicht eingerechnet ist hier der massive Einsatz des Bau- und Wirtschaftshofes", betonte der Bürgermeister.

Um künftig noch besser für extreme Hochwasserlagen gewappnet zu sein, werde das Feuerwehrgerätehaus in Walternienburg kurzfristig mit einem DSL-Anschluss ausgerüstet und auch im Gebäude selbst wird durch Umbauten die Funktionalität als Einsatzleitstelle verbessert. Hilfreich zur guten Bewältigung der Situation sei es auch gewesen, dass innerhalb der Verwaltung bereits auf Mitarbeiter zurückgegriffen werden konnte, die sich an der Feuerwehr- und Katastrophenschutz- schule Heyrothsberge fortgebildet haben. "Unabhängig davon wird aber in Auswertung des Hochwassers 2013 eine Überarbeitung unserer Stabsordnung erfolgen und auch die Objektakte für Hochwasser ist deutlich zu erweitern."

Wie die Schadensbilanz für den Bereich Zerbst ausfällt, könne noch nicht abgeschätzt werden. Fest steht bislang lediglich, dass neben Reparaturen, Verschleiß und Verlusten von Kleinteilen und Ersatz von Bekleidungsstücken im Gesamtwert von 30 000 Euro für vier Pumpen der Totalverlust zum Stückpreis von 10 000 Euro konstatiert werden muss. "Die Klärung der Kostenerstattung allein dieser rund 70 000 Euro wird derzeit mit dem Landkreis abgestimmt", sagte Dittmann.

Im Rahmen der Soforthilfe wurden 14 Anträge für Wohnraum- und ein Antrag für Gebäudeschadensersatz gestellt, der mit 1 200 Euro noch am Mittwoch angewiesen wurde. Zwei Anträge für Gebäude sind in Arbeit. Für die 14 Anträge im Wohnraumbereich wurde die Soforthilfe mit 6750 Euro bereits ausgezahlt.

"Eine nicht unwesentliche Großschadenslage betrifft den Sportplatz Walternienburg. Hier sind zwingend Alternativen zu prüfen", betonte Dittmann.

Auf mindestens 47 000 Euro wird dort allein die Wiederherstellung der Spielfläche geschätzt. Perspektivisch müsse man sich wohl von diesem Standort zurückziehen, "aber nicht ersatzlos".

Auch zur Auszahlung der Spenden auf dem Flutopferkonto der Stadt machte Dittmann Angaben: Zur Vergabe der rund 12 000 Euro beruft der Bürgermeister ein Gremium ein, dem er, Amtsleiterin Evelyn Johannes, der Vorsitzende des Sozialausschusses Bernd Adolph sowie die Ortsbürgermeister der betroffenen Ortschaften angehören werden. Zeitnah soll über die Verteilung der Gelder entschieden werden.

Andreas Dittmann sprach allen Einsatzkräfte und Helfern seien Dank aus. Dem schloss sich Bernd Adolph (CDU) im Namen des Stadtrates an. Für die Einsatzkräfte ist am 5. Juli abends auf der Walter-nienburger Wasserburg zudem eine Dankeparty geplant. "Dafür wird kein Cent ausgegeben, der in der Fluthilfe fehlt. Das finanzieren wir über Sponsoringgelder", erklärte Andreas Dittmann abschließend.