Prozessionsspiel Spielproben beginnen im August
Die Vorbereitungen für das Prozessionsspiel, das im kommenden Jahr in Zerbst wiederaufgeführt werden soll, sind in vollem Gange. Noch in diesem Jahr sollen die Proben beginnen.
Zerbst l Professor Hans-Rüdiger Schwab sei im Juni noch einmal in Zerbst gewesen, berichtete Kulturamtsleiterin und Stadtsprecherin Antje Rohm den Mitgliedern des Kulturausschusses am Dienstagabend. „Er hat mit interessierten Bürgern, Vereinen und Institutionen wie der Musikschule Gespräche geführt“, sagte sie weiter. Schwab hat die künstlerische Leitung des Prozessionsspiels übernommen, welches am 8.,9. und 10. September 2017 zum ersten Mal seit Jahrhunderten wieder in Zerbst aufgeführt werden soll. Für die Darstellung der 28 Bilder werden Freiwillige gesucht.
„Es ging um die Verteilung der einzelnen Spielszenen zu den jeweiligen Akteuren“, erklärte sie. Es gehe sehr gut voran, konnte sie weiter berichten. Die Festlegung sei schon so gut wie abgeschlossen. „Jeder konnte zwei bis drei Präferenzen angeben, der Professor verteilt nun die Akteure.“
Ungefähr fünf Minuten werde jede Szene dauern, sagte Antje Rohm weiter zu den Planungen. So komme man auf ein abendfüllendes Programm, das sich auf maximal zweieinhalb Stunden erstrecken soll. Samt Pause werde also der Abend von 19 bis circa 22 Uhr dauern.
„Unabhängig davon, dass sich schon viele gemeldet haben und einige Akteure schon feststehen, kann sich jeder, der noch Lust hat, melden“, schob Antje Rohm ein. Gesucht werden nicht nur Darsteller sondern auch Helfer im Umfeld der Aufführung.
Ende August oder Anfang September werde Professor Schwab die konkrete Arbeit in Zerbst mit den einzelnen Gruppen aufnehmen, die Proben werden dann beginnen. „Er will das nicht starr vorgeben, sondern mit den einzelnen Gruppen auf der Basis einer Textfassung, die er gerade erarbeitet, entwickeln“, sagte Antje Rohm.
Die Textfassung, die der Leiter erarbeitet, wird die dritte insgesamt sein. Neben der Originalvorlage, die 2012 in den Stadtarchiven Zerbsts wiederentdeckt wurde, gibt es die Übertragung in die heutige Sprache. „Die soll aber nicht zur Umsetzung kommen sondern eine Erweiterung“, so die Amtsleiterin.
Der Text sei kein szenischer Dialog, sondern die Texte werden vorgetragen, erläuterte sie weiter. Das werde die Theatergruppe des Francisceums übernehmen.
Die Arbeiten sollen im Zwei-Monats-Rhythmus getaktet werden, so dass dazwischen in den einzelnen Gruppen gearbeitet werden kann. „Auch was beispielsweise Requisiten und andere Dinge betrifft“, sagte sie.
„Parallel sind wir dabei, uns darum zu kümmern, was im Umfeld geschehen muss“, sagte Antje Rohm. „Herr Schwab hat uns seine Vorstellungen von der Bühne zur Kenntnis gegeben. Die soll auf der Turmseite in der Nicolaikirche aufgebaut werden.“ Geplant sei auch eine Multimedia-Leinwand.
Zudem müsse überlegt werden, wie die Zuschauertribünen angeordnet werden und auch, wie der Bollenmarkt, der ebenfalls an dem Wochenende stattfindet, gestaltet wird. In Zusammenarbeit mit den Mitgliedern des Verkehrsvereins werde der Bollenmarkt nicht im klassischen Sinne ausgerichtet. Angedacht sei ein Mittelaltermarkt auf der Schloßfreiheit, verriet die Kulturamtsleiterin. Zudem gebe es viele andere Elemente, die besprochen werden müssten, wie beispielsweise die Eintrittspreise.
„Vor jeder Aufführung soll es eine Andacht in der Bartholomäikirche geben und dann so eine Art Zug, Prozession, zur Nicolaikirche, für alle, die daran teilnehmen möchten“, berichtete sie weiter.
„Wir werden das Projekt zur Kultursommernacht in Berlin vorstellen. Dort ist der Schwerpunkt in diesem Jahr die Reformation“, so Antje Rohm.
Bereits jetzt werden alle Möglichkeiten der Publikationen genutzt, welche die Investitionsbank und der Tourismusverband im Vorfeld des Reformationsjahres bieten, schloss die Amtsleiterin ihre Ausführungen.